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Freie Vereinigung Darmstädter Künstler [Hrsg.]; Städtisches Ausstellungsgebäude auf der Mathilden-Höhe <Darmstadt> [Hrsg.]
200 Jahre Darmstädter Kunst: 1830 - 1930: Darmstadt, Mathildenhöhe 1930 ; vom 22. Juni bis 28. September 1930 ; als Festgabe zur 600-Jahr-Feier der Stadt Darmstadt — Darmstadt, 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.24096#0019
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stimmungsvoll wiederzugeben (Das Gewitter, 1854 im Landes-
museum Darmstadt). Er hat aber auch reich staffierte Land-
schaften und figürliche Szenen gemalt, die von Geschick und
großem Können zeugen, so das im Besitz des bayrischen Staates
befindlichefigurenreiche Gemälde „Vorbereitung zur Prozession
im bayrischen Gebirge" und das dem Hessischen Landesmuseum
gehörige — seit langen Jahren leider nicht mehr sichtbare — Bild
„Abendandacht", von 1843, Landleute, die bei der Heimkehr
vor einem Kruzifix beten, darstellend — eine vortreffliche stilvoll
komponierte Arbeit. Die Lehrtätigkeit nahm seine beste Zeit
in Anspruch, er hat sich als Leiter der Zeichenschule von 1837 an
große Verdienste erworben. Seine zahlreichen Schüler bis 1866,
unter denen viele später berühmte Leute waren, dankten dem
Meister lebenslang für die gründliche Schulung, die sie von
ihm erhalten hatten. Eugen Bracht hat in seinen Erinnerungen
die Art der Arbeit bei Seeger eingehend geschildert. Seeger
hinterließ bei seinem Tode zahlreiche Bildentwürfe,'die unaus-
geführt geblieben waren.
Einige Jahre jünger als Seeger, mit diesem sehr befreundet, war
Friedrich Frisch, geb. 1813 in Darmstadt, gest. daselbst 1886.
Zuerst Lithograph, bildete er sich als Maler bei Albrecht Adam
und Peter von Heß in München aus und arbeitete als Pferde-
und Jagdmaler im Sinne dieser Meister. Frisch beherrschte als
vortrefflicher Zeichner die Anatomie der Tiere, vor allem der
Pferde und Hunde, bis in alle Feinheiten. Selbst passionierter
Reiter, stellte er gern edle Pferde dar und fand deshalb viel
Aufträge bei fürstlichen Personen. 1840/41 bereist er im Auftrag
des Königs von Württemberg den Orient und malt für ihn „Lager
Ibrahim Paschas" und „Rückzug Ibrahim Paschas durch die Wüste",
1849 und 1851 machte er Reisen in den Kaukasus im Auftrag des
Zaren Nikolaus I. Als Frucht der ersten Orientreise ist u. a. eine
Folge von 6 größeren Steinzeichnungen entstanden (mit Text von
F.W. Hackländer, verlegt bei Ernst Keil in Darmstadt 1843). Bei
seinen Jagdbildern hat ihm Seeger oft den landschaftlichen
Teil gemalt. In Darmstadt war Hofrat Frisch eine angesehene
Persönlichkeit.
Eine anregende Persönlichkeit war der Architekt Friedrich
Maximilian Hessemer, geb. zu Darmstadt 1800, f zu

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