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Freie Vereinigung Darmstädter Künstler [Hrsg.]; Städtisches Ausstellungsgebäude auf der Mathilden-Höhe <Darmstadt> [Hrsg.]
200 Jahre Darmstädter Kunst: 1830 - 1930: Darmstadt, Mathildenhöhe 1930 ; vom 22. Juni bis 28. September 1930 ; als Festgabe zur 600-Jahr-Feier der Stadt Darmstadt — Darmstadt, 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.24096#0034
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hatten ihn bekannt gemacht, in Darmstadt war er stets geschätzt
und unvergessen — und doch ist er in auffallender Weise von
den deutschen Kunstschriftstellern vergessen worden, er fehlt
auf der Jahrhundertausstellung Berlin 1906, nur wenige Galerien
besitzen Werke von ihm, ganz selten einmal brachte eine Zeit-
schrift die Abbildung eines Bildes, keine Kunstzeitschrift brachte
zu Lebzeiten eine ausführliche Würdigung, bis der Verfasser
dieser Zeilen erstmalig im September 1917 in der „Kunst für
Alle" Band XXXII, Verlag F. Bruckmann-München, leider erst nach
dem Tode des Künstlers, einen prächtig illustrierten Aufsatz
bringen konnte, zu dem ihm derMeister selbst noch die Angaben
gemacht hatte. Weber aber verdient ob der hohen Güte seiner
Malerei, die in seinem langen Leben so reiche Anregungen, von
derKlassizistik des Lucas und Rottmann überdieFontainebleauer,
über Lier, Voltz und die Holländer hin bis zum Impressionismus
als Genosse Zügels aufgenommen hatte, als echt deutscher
Meister und Naturpoet reichste Beachtung, in jede gute deutsche
Sammlung gehört auch ein „Paul Weber".
Karl Schweich, geb. 1823 zu Darmstadt, f 1898 in Düssel-
dorf, der Art Paul Webers sehr verwandt, hat fast denselben
Studiengang wie dieser gemacht: Lucas und Seeger in Darm-
stadt, Rottmann in München, Dyckmans und Wappers in Ant-
werpen waren die Lehrer, seit 1853 war er in Düsseldorf ansässig.
Während sein meisterhaftes Bild „Herbstmorgen am Fuß des
bayerischen Gebirges" in der Darmstädter Galerie in seiner
intimen und naturwahren Darstellung des Geländes, des fernen
Gebirges und der Luft ganz großes Format hat, sind von ihm
auch Bildnisse und kleine Werke bekannt, die von köstlicher
Feinheit sind. Ebenfalls in Düsseldorf dauernd ansässig war der
Darmstädter Maler August Becker, 1822—1887, Professor.
Zuerst Schüler von Schiibach, 1844 von Schirmer in Düsseldorf.
Er bevorzugte Hochgebirgslandschaften mit wirkungsvoller Be-
leuchtung, Alpenglühen, Mitternachtssonne. Sein besonderes
Studiengebiet war Norwegen, doch hat er auch Bayern, Tirol,
die Schweiz bereist. Nach Schottland von Königin Viktoria wie-
derholt berufen, hat er für deren Sommersitz Schloß Balmora,
einen Zyklus von Bildern aus dem schottischen Hochland gemalt.
Seine romantisch empfundenen, meist großen Gemälde haben

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