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Freie Vereinigung Darmstädter Künstler [Hrsg.]; Städtisches Ausstellungsgebäude auf der Mathilden-Höhe <Darmstadt> [Hrsg.]
200 Jahre Darmstädter Kunst: 1830 - 1930: Darmstadt, Mathildenhöhe 1930 ; vom 22. Juni bis 28. September 1930 ; als Festgabe zur 600-Jahr-Feier der Stadt Darmstadt — Darmstadt, 1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.24096#0037
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Heinrich Hofmann studierte in Darmstadt zuerst bei Ernst Rauch,
1842—44 in Düsseldorf unter Hildebrandt und Schadow, 1846
in Antwerpen, arbeitete in Holland, Paris, München, 1848—51
in Darmstadt und Frankfurt a. M., 1851 —53 in Dresden, 1854—58
in Italien. Dort malt er zuletzt sein vielleicht bestes Historienbild,
die große „Gefangennahme Christi", Idie schon 1859 |von der
Darmstädter Galerie erworben wird und durch Jakob |Felsings
schönen Stich weiteste Verbreitung findet, seinen Namen; be-
rühmt macht. Ganz anders, in warmen, an die Venezianer er-
innernden Farben ist ein St.Sebastian, ebenfalls 1858 gemalt,ge-
gehalten. 1868 wird er bereits Ehrenmitglied, 1870 Professor der
Dresdener Akademie. Heinrich Hof mann hat eine große Zahl aus-
gezeichneter Bildnisse gemalt, die sich durch koloristische Feinheit
derFarbe, Schönheit der Zeichnung, Vornehmheit in Haltung und
geschmackvolle Behandlung der Kostüme auszeichnen, so das
jugendliche Selbstbildnis im Darmstädter Stadtmuseum, das Bild-
nis seiner Frau, das hervorragende Gruppenbildnis von 4 Knaben
u.v.a. Bekannt wurden auch Porträts des Reichsministers v. Gagern
und des Bildhauers Prof. Hähnel. Von Historien- und anderen
Bildern werden genannt „Romeo und Julia", König Enzio, Pyramus
und Thisbe, Othello und Desdemona, Shylock und Jessica, Hirten-
mädchen im Sabinergebirg, er hat Altarbilder, Wandgemälde
im Vestibül des Dresdener Hoftheaters, der Albrechtsburg in
Meißen geschaffen. Seine religiösen Bilder „Die Ehebrecherin
vor Christus", „Predigt am See", „Christus in Gethsemane" u.v.a.
fanden eine ungeheure Verbreitung, ebenso seine zart in Blei-
stift gezeichneten Folgen „Kommt zu mir", „Gedenkejmein" usw.
Sie sind geschickt komponiert, doch kraftios und süß aufgefaßt,
zu glatt gemalt. Nicht sie, sondern ausgezeichnete Jugendwerke
werden seinen Namen erhalten.
Carl Beyer (1826 — 1903) war kurze Zeit als Genosse von
Stahl, Schmitz u. a. Schüler von Seeger und Peter App, mußte
aber bald ein weiteres akademischesStudium aufgeben,um Geld
zu verdienen. Mit 22 Jahren malte er ein hübsches, nazarenisch
empfundenes Bild „Christus und Johannes als Kinder", dann eine
größere Landschaft aus dem Darmstädter Wald mit Blick auf
Frankenstein und Maischen, in der Art des Lucas, dem er nach-
strebt. Als 1851 Schiibach gestorben war, findet Carl Beyer am

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