Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Denkwürdigkeiten.

Jm Jahr 1278 wurde Heidelberg mit Schloß, durch eine
TeuerSbrunst ganz in Asche gelegt.

2m August 1268 wurde die Neckarbrücke gerade in dem Au-
genblicke durch eine starke Wasserfluth weggerissen, alS eine große
Prozesfion darüber z»g; über 300 Personen ertranken.

Der Winter im 2ahr 1289 war fo ungewöhnlich warm, daß
man keinen Schnee zu sehen bekam; um Weihnachtin grünten die
Väume, im Februar gab eS reife Erdbeeren, im April blühte der
Deinstock, im Mai fiel der erste Schnee und — eS wurde plötz-
lich so katt, daß alle Gewächse und Blütheu erfroren. Da jedoch
die SLlte uicht lange auhielt, so grünte bald alleS aufs Neue.
ES gab eineZso üverauS gesegnete Ernte an Frucht und Wein
und «urde fo wohlfeil, daß l Scheffel oder 2 Simri Spelz 10
Vfennige, 1 Scheffel Roggen 12 Pfennige, t Scheffel Hafer 8
Pfennige kosteten; 1 Würtemberger Eimer Wein galt 11 «reuzer,
bine alte Henne 3 Kreuzer 14 Eier bekam man für einen
Pfennig.

Am 1. Oetober 1386 stiftete Kurfürst Ruprecht l. die Univer-
fität Heidelberg; um einen guten Fortgang vom Himmel zu er-
flehen, wurde am 18. eine feierliche Meffe gesungen; den 19. fin-
gen 3 Professoren ihre Vorlesungen an.

2m Fahr 1390 gerieth der Wein vorzüglich und in dem Maaße,
daß ein Fuder Rheinwein bester Qualität 6 Gulden, der Gerin-
gere 2—3 Gulden kostete. Kurfürst Adolph von Mainz kaufte
damalS 100 Fuder Wein um 60 Gulden.

Am 25. April 1537 schlug der Blitz in den Pulverthurm deS
alten SchlosseS, wodurch daS alte Schoß ganz zcrs.ört und die
Stadt sehr beschädigt wurde.

2m Fahre 1562 wüthcte die Pest fo stark in Heidelberg,daß täg«
lich 50 — 80 Personen starben, der Kurfürstl. Hof mußte deßhalb
nach MoSbach und die Univerfltät nach Oppenheim verlegt werden.

Vfalzgraf Herzog Fohann Kaflmir ließ 1591 daS erste große
Faß baucn, 24 eiserne Reife umschlossen seinen Bauch, eS hielt
l32 Fuder, 3 Ohm und 3 Biertel; im dreißigjährigen Krieg ging
eS zu Grunde.

Pfalzgraf Kurfürst Karl Ludwig ließ eS 1664 wieder aufbauen,
und diS auf 204 Fud. 3 Ohm 4 Vicrt. vergrößern; bei Zcrstö-
rung deS EchlosseS blieb eS zwar verschont, da eS aber bei 40
Fahre lang leer lag, verdarb und verlöchcrte eS gänzlich.

Pfalzgraf Kurfürst Karl Philipp licß rS 1728 wiedcr auSbes-
fera und mit vielen Vcrzierungen und Reimen schmückcn, doch
vcrdarb eS ebenfallS bald.

Daher ließ Kurfürst Karl Theodor im Zahr 1751 ein ncueS
(daS jetzige große Faß) erbaucn. Es ist daS einfachste, aber daS
größte von allen und -ält 236 Fuder oder 236,000 Trinkflaschen.

1752 im November ließ Karl Theodor daS große Faß mit
Wein füllen.

Am 15. August 1622 rückte Tilly gegcn Hcidelberg; den 16.
ließ er die Stadt zur Uebcrgabe auffordern und da ablehnende
Antwort crfolgte, die Stadt beschicßen; den 19. August versuchte
 
Annotationen