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Einwohner=Verzeichniß der Stadt Heidelberg nebst Angabe ihrer Wohnungen und Gewerbe in alphabetischer Ordnung für 1860 und 1861. — Heidelberg, 1860

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https://doi.org/10.11588/diglit.2456#0142
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Bti vorüberg cbti, r cr ^rankheir muß ocr Dicirstt'ote aiifKo.
sten der Oicttstyerrschaft mit ärztlicher Hülfe, Kost und Pflege versorgt
rvervein bei langwieriger, eckelhafrer und anfteckender ^rankbeit uiuß aber
scin aiiderwettD,cs Uuterkoinincii durch dünzcige bei der Poiizeibehdrde
veranlaßt werden. (tz tt',/)

Da in Hcidelberg sur jcden Dienstboten Sp italbeitrag bezahlt
wird, so kann derselbe jewcilö sogleich uncntgeldlich im Spitale aufge-
nommen wcrden. Die Kosten dcs BegrabuiffeS kommen nicht auf den
Dienstherrn.

Die Dienstherrschaft bat für alle auf ihr Geheiß miteriiommeiien
Haiidlungen dcs Dienstbotcn, sowie überhauht fur desten Penchmett
in den ihm anvcrrrauteu Diensthandlungen ;u baften, sosern ste nicht be-
weisen kann, daö ste die Handlnng, nir die st'e verantwortlich gcmacht
wcrden soll, nicht habe hindern kouucn (DR.S. l38-l) ; für die aut ibren
Nameu ausgenommenen Waaren und Gelder haftet die Herrfchaft nur
dann, wenn st'e schriftlich einge.riliigt oeer dem Dienstbotcn dao Buch
anvertraut hat, in welchcS soichc Abgabcn eingerragen werden. Sie
wird auch fur das Auoborgeu des Dienstboten verhaftet, wcmi ste früher
den Dienstbolen abgeschickt hat, auf seinen Namen Waaren ;u borgcu
und solche e^chulden aiierk.umt !uit (j- >7)

Dem Dicnstooteu iit bei seinem Au.'lrin ein ge w i ssen h a ft e s Acug-
niß ubcr die Dauer der Dienstzeil, uoer sciue Smlichkeit, T.rcue und
Flciß auslusteUen. Bei uugegrum eier Weigeruug wird rie Dieusthcrr-
schair durch die Obrigkeit da;u augei aitcn. Äcr falsche Zeugnisse aus-
ftellt, wodnrch Andere in Schaden geratbeu. ist dasur haitbar. j tz 66).

Der Dicnstbote solt vor'Aolam' der Dienstzeit oime geseylrcheu dstrund
nicht aus dem Dienste geschickt werdeu. Geschiehr es dock, so ist ihm
der Lohn, envaige Livree uuv das Koftgelo bio zmn Ablauf der Dieust-
zeit zu leisteu.

Gei'eyliche Gründe zur Fortweii'ung o h n e E n tf cha d i -
gun g ssuo) 1- Thättichkeit^ ^chunpfworie, ehrcnrnhrige Nachreden, boo-
hafre Verhcymigen m der Fannlie; 2. beharrlicher Ungkhori'am; tt. Vee-
leimng der Kinder dcr Dienstherrschaft zinn Boi'eii oder vcrdächtiger Um-
gang mit ihnen; 4. Diebstahl oder Unneue, auch Vcrleitmig der Ncveu-
dienstboteii; ü. Borgen auf den Ramen der Herri'chaft; 6. Verkauf oder
Persetzen der noch nicht verdicmni pivree. zum Theil over ganz; 7. n.U-
wohnheit, ohne Vorwisscu der Dicnstderrfchasl außer dem Hcrui'e zu blei-
ben, überhaupt ein mehrfacher Zuiechtweifung migeachrer lortgesetzter uu-
ssttlicher Lebenswandcl; 8. eoitgei'ehte Unvorsschtigkeit mit Feuer und
Licht, ergaligener Warilungen uugrachtet, odcr, wenn wirklich Fcuer da-
durch entstandkn ist; 9. selbstverschnldete, anstcckende odcr eckelhafte Ärank-
heit; 10. Gefangniß von längerer Dauer als8Tage; l>. Schwangeisthatt.

Nach kur zer A u fknnd igu ng: 12. Unrauglichkeit zu den Gei'chaf-
tcn, wozn er erweislich gedingt wordeu; l). muthwiltige Vernachlässigmig
des Dienstes, besouders wiederholies Auslaitt'cn ohne ssrlaubniß; 14. Ge-
wohnheit ves Truukes oder Spieles, anhaltende Zänkerei oder Schlagerei
mit deu Nebciidienstboteu; 15>. Vermögeiiszcrfall des Dienüberi!!.

Zn allen diesen Fällen erhait der Dicnstbote Kost mid Lohn
biS zum Tage der Entlassung; die Montur niimnt der Dienstherr zuruck
in den drei lrtztcn Fällen uud wemi dcr Bcdiente schon ein halbes Fahr
gedient hat, mit Ausnahme dcr kleiiien Mentur.

M. Eingehung, Auf!) ebung, Daucr u. Umfang desDienst v e r-
trages, sowie richterliche Z uft au d i g ke i t bei Streitgkeite».

Nur wcmi Iiichts Besonderes verabredet wordeu, ssiid zwischeu Dienst-
herren und Dienstboten dic Bestiimmmgcn Gcseß, wic sse hier aufgei'uhrt
 
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