Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Adreß-Kalender für das Jahr 1868 — Heidelberg, 1868

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.2460#0019

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
XIV

daher in nnederholren dringenden Eingaben^) an den Gonver-
neur und Commandanten, wie an den General von Mont-
clar und Grafen von Tesse, und baten flehentlich um eine
resolutinn tnvolnkle.

„Da mit der Minierung am Schlosse", sagten sie, „bereits
angefangen ist, so scheint sich das Gerücht leider zu bewahr-
heiten, daß die Schloß- und Stadtthürme gesprengt, die Thore
und Brücken eingerissen werden sollen. Diese Zerstörung geht
aber ganz gegen die Capitulation, welche für Stadt und
Schloß alle Schonung versichert. Wir konnen nicht glauben,
daß es in der Jntention Seiner Majestät des Königs liege,
gegen eine so sollenelle Parole haudeln zu lassen, die armen
He id elb erger, welche sich gutivillig seinem Gehorsame unter-
worfen, in die verzweifeltste Lage zn stürzen, und dem Geburts-
orte der Frau Herzogin") solche Schmach alczuthun."

Wührend aber diese Borstellungen an die gebietenden Her-
ren einliefen, zog Melac mit seiner Horde aus der Stadt,
um dies- und jenseits des Neckars zu brandschatzen. Am
lezten Jänner 1689 ließ er das benachbarle große und schöne
Dorf Handscbuchsheim in Brand stecken, wobei das ange-
Lrannte Stroh bis auf die Dächer vorc Heidelberg herüber flog.
Zugleich ergieng das erschreckende Gerücht, der Mordbrenner
und Tenfelsfrellnd habe sich geäußert, daß man auf 10
Meilen um die Stadt her Alles kahl machen werde.

Glücklicherweise kam diese Drohung nicht so weit zur Aus-
führung. Ein Bericht an den Kurfürsten vom 5ten Februar
sagt unter Anderem: „Seit dem Jänner hat man an der
Bergstraße mit Plündern und Brenrlen fortgefahren, was
noch ferner geschehen wäre, wenn nicht der Commandant mon-
8I6U,- ,1a lionvilta auf Ansuchen des Herrn Barous von
Stein bei dem eomto cte Te886, welcher sich von Mann-
heim aus mit einem Detachement dorthin begeben, ein Fürwort
eingelegt, und selbiger darauf den eomte cte ületuo dahin

"I Die Eoncepte decselben vom t6len, 21, 26 nnd gOsien Iänner.
Das darin erwähitte Meinoire ist weder im Entmurs noch in Abschrift
zu finden.

") Lt guv uou8 ns 8<'uurion8 oroii-o, qu'uu xroluäios äs oota,
I'on vouills kuiro auoune äk^truoti'on äan« le otiutsuu äs ostts Rs-
8iä6N06 6l66torul6, gui n I'donneur ä'68tr6 Is Ü6U natal äe lä uäams,
6t Hui UV66 1a vills 8'68t 80Ümi8 8ÄN8 UU6UN6 r68i8t6N66 n I'ob6i88LNI'6
äu ttov.
 
Annotationen