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Heidelberger Adreß-Kalender für das Jahr 1868 — Heidelberg, 1868

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https://doi.org/10.11588/diglit.2460#0023

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XVIII

Nacht zugebracht haben, ist leicht zu ermesseu. Jnzrvischen hat
sich das Gerücht von dem vorhabendeu Brennen und damit
Schrecken und Bestürzuug überall verbreitet, so daß eill Jegli-
cher seine Habe in die Keller zil verwahren gesucht".

„Mittwoch Morgerrs, als die französischen Truppen dllrch
die Vorstadt hinaus marschierten, haben der oomts cke 'l's^s«
und llriANlUel- ülblao mit anderen Ofsicieren vor dem eng-
lischen Hause still gehalten, und als etliche Dragoner mit
Stroh in der Hand, um selbiges anzustecken, herbei kamen, liefen
besagte zwei Capuciner als nüchste Nachbaren, herzu und
baten die hohen Herren, sie möchten des gedachteil Hauses ver-
schonen, weilen es ganz nahe an dem ihrigen stehe. Woraus,
nach einiger Unterredung, gemeldete Ofsiciere befohlen, da uicht
zn breimen, und weiter die Straße hinauf fortgeritten".

„Nach dem kamen andere Trouppen, die sich an den armen
Spital gemacht das vordere Thor mit Geivalt aufschlageil
wollen; weilen man ihnen aber zugerufen, es wären nichts als
arme Leute darin, so seiud sie ivieder fort marschiert. Unter-
dessen aber kamen etliche andere Soldaten durch die Gärten
hinter dem Spitale und steckten ein altes Hintergebäu, das
Armenkinder-Haus, in Brand, uachdem sie in des Spital-
verwalters Stube und fonst Alles geplündert, was in der Eil
zu sinden war. Worauf selbige verschiedene Gemächer im
Spitale angezüudet, fo jedoch bald wieder gelöscht worden.
Aber an Herrn Hscrt-tniü Fuchfen Haus haben sie die Scheuer,
weilen sie erfahren, daß Stroh darin aufbewahrr wäre, angesteckt
und abgebrannt".

„Vor dem gräflich schönbergischen Hause hielten ü e '1'o8 8 6
und üleluc wieder still, fragten deu Officier, so mit zehu
Soldaten zum Schutze desselben commandiert war, ob er solches
wohl verwahrt Habe, und besahlen ihm auf seine Besahung,
mit seinen Leuten abzumarschieren"

Lon anderer Hand isi an dieser Steile beigefiigl: „Inzmiichen
ist anch der französische Comnnsfair Pagean die Speyerer Lorstatt her-
ein geritten, melchen Herr Iörger um Salviernng semes lind der daran
stehenden Hänser gebelien, dem gedachlen (wmmissär geralhen, meilen der
Brigadier Melac gleich ivie'oer vorber, reilen mnrde, hin nnd wieder iil
den Hänsern mit nass em Stroh falsches Felier zn machen, damil derjelbe
meinen möge, die Hänser märe» angezündet." Ans aljen Berichten geht
hervor, dast nnler den französischen Trnppen gar manche Officiere nnd
Gemeine ivaren, welche diese Brennerei i», Stillen verabschenten.
 
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