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Heidelberger Adreß-Kalender für das Jahr 1868 — Heidelberg, 1868

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https://doi.org/10.11588/diglit.2460#0024

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XIX

„Kurz heruach kam monsieur- rio kouviNo fast zulezt,
uud wie er mich am Fenster gesehen, rufte er mir, zu ihm
hinunter zu kommen, da er dann mit traurigem Angesicht und
gleichsam weinend mir bezeigte, wie leid es ihm wäre, bey
solcher jänunerlichen Feuers-Erecution sich befunden zu haben.
ck6 vou<tl-o>8 äo tout mou ooour, sagte er mit bewegter Stimme,
cju'il m'eüt ooüto deux millo eseus, et fjue g6 ne fu886
Mmai8 vonu ü HeiäelborK".

„Diesen Worten fügte er bey: Vou8 pouver oontsr,

m0N8i6ur, 6t 6N U88Ul6r m0N8i6Ul 16 barou Ü6 ^toin, (jU6
Pai 8uuv6 aiigouid'bu^ plu8 6o äoux oont milio 680U8 ü
1a villo (t'IIoidoIIrorK. Wodilrch er zu verstehen geben wollen,
er habe es verhiudert, daß man nicht die ganze Stadt ab-
gebrennt. Damit nahm er von mir Abschied und beschloß deu
Marsch der sämmtlichen Trouppe:: mit der Arriergarde um zwöls
Uhr des Mittags".

Das Coucept eiues aussührlichen Berichtes, welchen
eiuer der Regierungsräthe au den Kursürsten entwars, schil-
dert die Vorfälle in der Stadt uud Umgegeud von den lezten
Tagen des Februars bis zum 2teu Vtürz überhaupt; er ist
aber leider nrir uoch in Bruchstückeu vorhanden. Dieselben
enthalteu solgende Stellen.

„Mitwochs deu 2teu Marz, Morgcns um o llhr, hat sich
die Schloßgaruison, bei 900 Manu stark, unter ihrem
Commaudauteu, i>n iliuenl Schloßhose mit Sack und Pack ver-
sammelt und zum Abmarsch sertig gehalteu. Um 6 Uhr ge-
schahen aus dem Apothekerthurme drei Schüsse. Um 7 Uhr
erschien der Artillerie-Commissar im untern Stockwerke des
Zeughauses und ließ Lie dortigen Pechkränze wegnehmen,
vou deuen eiuige zuerst iu die Zeugschlosserei neben dem Brücken-
thurme, wie in die ehemalige Hosbäckerei und Hofschreinerei
geworseu wurden. Hieraus sührte er seine Leute mit Pech-
sackeln und Strohwischeu in die verschiedeuen Schloßgemächer
und ließ dieselbeu austeckeu".

„Das Feuer griff schnell um sich uud nach eiuer halben
Stunde ist das Schloß beinahe ganz iu voller Flamme gestan-
den, was für die ohuehin vor Angst und Schreckeu consternier-
ten Jnwohner der armen Stadt ein unbeschreiblich grausames
Schauspiel war".

„Die Garnison verharrte im Hofe steheud, bis die Dach-
siüle einstürzten, woraus sie eilends den Vurgweg hinabmar-
 
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