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Heidelberger Adreß-Kalender für das Jahr 1868 — Heidelberg, 1868

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https://doi.org/10.11588/diglit.2460#0028

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xxm

„Jn Herrn Stofeniils Haus wurde auch Feuer eingelegt;
sobald jedoch selbiges branute, ließen diese Officiere zu — ja,
sie befahlen sogar, daß man sogleich wieder lösche. So wurde
auch das Feuer, was unter das Ketteuthor gelegt war, als-
bald wieder gelöscht. Ob deu beyden Capitäueu etwas an Geld
sey augeboten worden, weiß ich nicht; was aber meiuen Lieu-
tenant Prince betrifft, fo hat man ihm zwar Etwas angebo-
ten, er hat aber durchaus nichts nehmen wollen, und gleichwohl
seine gegebene Parole gehalten".

„Durch dieses Mittel hat der liebe Gott diese Straße
erhalten, und erfuhr mau auch nicht das Geringste von einer
Plünderung oder vor: anderen Jnsolenzien, mrßer dem einigen,
daß die in Herrn l)r. Steigers Haus gekommenen Soldaten
der Frau daselbst einige silberne Löffel abgepreßt".

Von derselben Hand, wie der Bericht über die Vorfälle
„in der Gegend des Kaltenthals und der Klosterkirche",
scheint auch der folgende geschrieben zu sein.

„Jn der Busemer- und Mandelgaffe haben dieFran-
zoserl des Mitwochs, den 2ten März, morgens srüh zwischen
8 und 9 Uhr, die Pfistermühl' in Brand gesteckt und darbey
eine Wacht gehalten, die so lange da verblieben, bis die Mühl'
ganz im Feuer gestanden nnd der vornehmste Theil zusammen
gesallen, woranf sich die Wacht hinweg begeben. Und hat die
Nachbarschaft nicht vermocht, ein Mebreres abznwehren, als
die Häuser der Mühle gegenüber, deren eines von der Flamm'
und Hitz' bereits angebrannt war, noch zu retten".

„Während dieser Gegenwehr hat man in den Gassen,
sonderlich obenher um den Heu-Markt genug Sorg', Mühe
uild Vorsicht zu haben, um den ab- und zugehenden, mit
großen Strohwischen und Zugehör versehenen Soldaten zu stenern,
damit sie nicht in das eine und andere Haus Feuer einlegten.
Denn Solches würde wohl erfolget seyn, wann die Burger und
Jnwohner nicht einen Officier mit Geld dazn gewonnen hät-
ten, dergleichen Senger nnd Brenner ernstlich fortzuweisen, da
sich einer nach dem andern einfand, bis zum völligen Abzug
des Feüldes".

Von besonderein Jnteresse ist der kurze Bericht des oben-
erwähnten Gastwirtes Weingart „zum König von Portugal",
weil darin ein kleiner Rachezug des Brigadiers Melac erzält
wird, welcher dieses Scheusal noch näher kennzeichnet und woraus
man ersieht, wie verdrießlich dem Brenner-Generale jene Sen-
 
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