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Doch behält er sich das Recht vor, sobald er es geeignet findet, unabhängia von den
hiesigen Konfcssionen nnd .^irchcndienern, nnr cincn Leichenordner nud desscn Ltell
vcrtreter anzustcllen und auch bei ordnnngswidrigcm Benehmen cincs Leichenordncrc--
denselbcn ans dicsem Dienste zu entlassen. Die ^cichcnordner trcten bei Ileichcnbegäng-
nissen dcr betrcssenden ^onsession in Hnnktion, habcn sich abcr je nach Bcdiirsiiw in
Berhiiidcrungsfällen gegenseitig zn vertreten. Dcr Lcichenordner, bcziv. die ^cichen
ordner habcn dic Aiifgabc, die ihnen nach der ^ricdhofsordnnng und den äiicisiingc»
der Hricdhofskommissioii obliegcnden Borkchrungen znr Becrdiguilg zu trcssen und dic
selbe in dcm vom I-riedhossanfseher gcsnhrtcn Begräbiiisbuche unterschriftlich zu benr-
kundcn.

Bezüglich der Becrdignngszcit sind die Bestimmttttgcn der Berordnnng vom
16. Dczcmber 187.'i maßgebend. *)

ß 12. T ran crwagc n.

Wünschen die Leidtragendcn mehrerc Wagcn bcstcllt zu haben, so hat der ^eichcn-
ordner dasür zn sorgcn nnd die >losten in das zlostcnvcrzcichnis anfznnehmen.

Bci Bcerdigiingen in der Armcnklasse hat dcr ^eichenordner dic ctwa gewünschte
Bestellling cines zweiten odcr mehrerer Trancrwagen abznlehncn.

^ 18. dtindcrlcichen.

^cichcn von ztindcrn nnter 6 Iahrcn werden in I. nnd ll. -itlassc in dcm Leichen-
wagen nach dem ,Tricdhofe gcfahrcn, in dcn übrigen ztlasscn köiincn solche in dem dafür
bcsttinmtcn Trauerwagen gcfahrcn werdcn (sofernc sie nicht dnrch dic i2eichcnwärterin
getragen werden).

.^tilldcr, welchc an Thphns, Diphtheritis, Zcharlach nnd Masern gcstorbcn sind,
dürfen nnr im Vcichenwagen aus den I-ricdhof gcbracht wcrdcn.

Todgcborenc, wclche ^ebensfähigkcit hattcn, sollen nnr von dcr ^cichcnwärtcrin
bcsorgt werdcn; cs bedarf dazn keiner Trägcr.

14. Zcit dcr ^cichcnbcgängnissc.

Allc Beerdigttngen sollen in dcr Regcl morgens nicht nach 6 Uhr nnd abcnds im
Winter nicht vor 8 Uhr, im Lommer nicht vor 'i Uhr stattfindcn.

Znr Rachtzeit dürfen Bcgräbnisse nnr mit (srlanbnis dcr Iriedhofskommlssion,
sowie mit besondcrcr polizeilicher Genehmigllng vorgettonlltten werdcn.

i; 17. ^eichenhaus.

Da die Ltadt noch kein aUgcmeilles ^eichenhans besivt, so hat das akademische
>trallkcnhans die Bcnüvung seiner Leichcnkapellc in solgcnder Weisc gestattct:

Sollte es von der Hamilie gewünscht wcrdcn, so kann dic ^eiche in dicse kta-
pelle, sobald die erste !2cichcnschau vorgenommen ist, gcbracht werden.

Tttl dieselbc.ztapclle wcrde» anch allc ^eichen verbracht, wcnn dercn Eiltferttllng
ans dem Sterbehanse ans sanitätspolizeilichen (^ründen geboten ist.

AuSgeschlosscn sind davon Leichen, dnrch welchc cinc Rnstccknng dcr Bcwohner des
Ärankcnhauses zn befürchtcn wäre, namentlich an Blattern oder än (5holera Berstor-
benc. In der gellannten .^tapelle findct die geeignete Bewachung der ^ciche ftatt. Dic
Bcerditznng geschicht dann von dieser Äapelle ans.

Tie an emcr der obcn genannten Krankheiteil Berstorbencn werden sobald als
möglich nach eingctretettem Todc in dic .ziapcllc anf dem allgc m eincn riedhof
gebracht, um von dort aus beerdigt zu wcrden.

*) Anmerkung. Nach den Bcstimmungen obengenannter Verordnnng dars die Leiche in der
Regel erst nach Ablauf von 48 Stunden beerdigt werden, auSgenommcn:

1) wenn die Leiche vom Arzte geofsnet worden tst,

2) wenn die Verwesung der Leiche ungewöhnliche Fortschritte macht,

3) wenn eine ansteckende Krankheit inSbesondrre dre Blatternkrankheit die Ursache dei Todes
qewesrn ist.

4) wenn der Raum, in welchcm die Leiche ausbewahrt wird, der Familie zum eigenen Wohn-
gebrauch, inSbesondere fiir Kranke unentbehrlich ist,

5) wenn die Beteiligten auS sonstigcn erheblichen Gründen eine Abkilrzung der Zeit verlangcn.
Jn den Aällen Zissrr 2, 8 und 4 ist di« Beerdigung nicht vor Ablaus von 30 Stunden, uud im

Aalle von Zifser L nicht vor 46 Stunden seit ringetretenem Tode statthast.

Ueberdtr» muß tn den Fällen Zifser s, 3 und 4 ein Arzt das Dasein der sicheren Zeichen des
TodeS aus dem Leichenschauschein urkundlich beschcinigcn.
 
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