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Adreßbuch der Stadt Heidelberg: Adreßbuch der Stadt Heidelberg für das Jahr 1888 — Heidelberg, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.2473#0245
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15

Mcnso ist decselben das gesamtc Leichenpersoual nuiergcben. Dusselbe wird anf
ihreii Antrag vom Stadtrate eiugestellt nud entlnssen, vom Bezirksnmt verpstichtet.

Alle nnd jede Beschwerden gegen dns ^eichenpersonnl sind bci der zrommission nn-
znbringen nnd hnt dnösclbe nnr von ihr Znslellniigen, Berhnltnngöinnstregeln nnd Be-
sehle nnziinehmcn.

Der Geschnftökreis der Friedhofskommission erstreckt sich nnr nnf die nnstere Srd-
iimig bei den Leichenbennngnissen nnd Beerdignngen. Die Bernnstnltnng kirchlicher
Feierlichkeiten dnbei ist Snche der Beteiligten, welche sich zn diesem Zwecke mit dcm be-
trefsenden Gcistlichen dnrch den Leichenordner in Beziehnng zn sctzen hnben.

H 2. Mitglieder d e r .st o m m ission.

Die Kommission besteht nns dcm Sberbiirgermeister der Stndt oder dessen Stell-
vcrtreter nls Borsitzender nnd nns vier, vom Stndtrnl ernnnnten Mitgliedern, ohne
Nncksicht nnf die Konfession.

Ter mit der Berwnltnng der sindlischen Polizei bennftrngte Benmte, sowie der
(stroßh. Bezirksnrzt nnd bei deren Berhinderiing ihre Stellvertreter, sind zn de» jeweili-
gen Sitznngen der Friedhofskoiiimission eniznlnden. Diese Benmten nehmen nn den
Berntnngen Teil, ohne eine entscheidende Ltimme zn hnben.

(rhenso wird je ein Stndtgeistlicher jeder der dnhier bestehenden K irchenge-
wcinden nls Mitglied der Triedhofskomniission mit berntender Stimme gewnhlt.

4. Die Lei ch e n o rdne r.

(s'S lverden nnter Beriicksichtigiiiig der hier bestehenden christlichen Konfessione»
^eichenordner in erforderlicher Bnhl nngeslellt. Der Stndtrnt wird dnbei nnch Möglich-
teit n»f die Berweiidnng der jelveiligen Kirchendiener in diesem Amt Bedncht nehinen.

Doch behnlt er sich dns Rccht vor, sobnld cr es geeignet finder nnnbhnngig von den
hiesigen Koiifessioneii nnd Kirchendienern, nnr einen Leichenordner nnd dessen iLtell-
verireter niiziisrellen*) nnd niici» bei ordnnngswidrigem Benehmen eincs Leichenordners
denselben nns diesem Diensre zn entlnssen. Die Isteichenordner treten bei Leichenbegnng-
nissen der betreffenden Konsession in ,v»nktion, hnben sich nber je nnch Bednrfnis ,n
Berhinderungssnllen gegenseilig zn vertrete». Der ^eichenordner, bezw. die Leichen-
ordner hnben die Nnfgnbe, die ihnen nnch der Friedhofsordnnng nnd den Weisnngen
der 'TriedhofSkominission obliegenden Borkehrnngen znr Beerdignng zn treffen nnd die-
selbc in dem vom FriedhofSnnsseher gefiihrten Begrnbnisbnche nnterschrifilich zn benr-
kiinden.

Beznglich der BeerdigungsZeit sind die Besriinmnngeii der Berordnnng voin
16. Dezcmber 1675 mnffgebeiid.**)

Piir Bcrmeidnng nllzu groffer Leichenkosten sind 4 zrlnssen von Begrnbnissen festge-
setzt, von denen die Hinterbliebencii dicjenige sich wnhlen könneii, nnch welcher sie den
Berstorbenen beerdigt zn hnben wiinschen.

Die Tnxen für eine jede dieser vier Klnssen sind in dem BeerdigiiiigSbestellbogen
vcrzeichnct, wclchen der ^eichenordner bei jedem Todesfnll den Hinterbliebenen einzn-
hnndigen hnt. (Bergl. die Dienstweisiing der Leichenordner.)

Beerdignngen nnf öffentliche Koste» beziehnngsweise nnf Kosten eines Orts- oder
Lnndnrmenverbnndes erfolgcn in der Arnienklnsse.

*) Von diesem Nechte hat der Stndtrat Gebrauch gemacht.

**, Nach den Uestimmnngen obengenannter Verordnung dars dle Leiche in der Regei erst nnch Ab-
laus von 4K Stunden beerdtgt werden, anSgenomme»:

1) wenn die Leiche vom Arzte geössnet ivorde» ist.

Li wenn die Verivelnng der deichc nngeiv.hnlichg Fortschritte macht,

!>> wenn eine ansterkende »rankheit inöbesonrere die Biatteriikrankheit die Nrsachc deS TodeS
gewcsen ist.

4) wenn der Ranni, in welchem dic Leiche ansbewahrt wird, der Familie znm eigenen Wohn-
gebrauch, inSbesondeie siir Kranke unentbehriich ist,

K) ivenn die Veteiligten aud sonstigon erhedtichen tiirnnden eine Slbkiirziing der Zeit verlangeii.
Jn den Fitllei! Zisser 2, 8 »nd 4 ist die Beeidigung nicht vor Stblaus von 3>) Ctnndeii. uud im
sstille von Zisser b nicht vor 46 Ltunden seit eingetretenem Tode ftntthast.

NeberdieS mns, in den FäUen Zisser 2, 8 nnd 4 ein Sirzt dao Dasein der sickeren Zeichen deS
TodeS aus dem Leichenschauschein urtundtich descheinigen.
 
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