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IV. Straßen-Polizei.

Dic SichtrlM) Ltqutmlichktit, Ntinlichkeit nnd Iltthk nnt
öffkntlichcn Ltraßcnbktr.

Ortspolizeiliche Vorschrift vom 22. Dezember 1865 mit Aeridermigen und Znsätzen.

(8 366'« N.-Ltr.-Ges.-B.)

§ 1. Seimtliche Straßen der Stadt (ohne Unterschied, ob Haiipt- oder Aeben-
straßeii) sind an den erstcn sünf Wochentage», und zwar i» den Monaten voi» 1. April
bis 1. Oktobcr, morgens 8 Uhr, mid in den Monate» voin l.Oktober bis 1. April,
morgeiiS 0 Uhr, nnd Samstag, abends 5 Uhr, resp. 4 Uhr, die Trottoirs an letzlerein
Tag'nberdies anch schon morgens zn reinigen.

Z2. Die Berbindlichkeit des Neiuigens fiir die betrestenden Bewolmer erftreekt
sich aiif de» ganzen Teil dcs öffentlchen Weges längs der Hänser, Höfe, Gärten oder
privateigeiitüinlichcn Plätze biS in die Mittc der Siraste.

Te'm GigeMüiner des Hanses, ivcnn er solches bewohnt, iin andern Falle deni
Haiiptmieter, liegt es ob, dafür zn sorgen, dast diese Berbindliebkeit gehörig erfnIU weide.

Ist das zHails an inchrcre Hansbcwohner verinietel, so entseheidet znnächsl die clwa
Mische» dcm Gigenlüiner nnd dcn BUetcrn odcr zwischcn diesen miter sich getrosfene
Lcrcinbarmig übcr die Berbindlichkeit ziini Strastcnieinigen. Teblt einc solche Bcrein-
barimg, odcr ist sic mwollständig, oder ihre Gxistcnz nicht sofort überzengcnd naeiizn-
Iveisen, so blcibt dcr Gigcntüiiier oder Hanptinieter allein nir deii Bollzng dcs Stiasten-
kehrens verantwortlich.

Bci mibewohntcn Gebänden, sotvie bei allen Stallmigen, Neniisen, Gärten n. s. lv.
hat dcr Gigentnnier oder Bcnützcr der Lokale sür das .stehren zn sorgen.

8 3. Das .stchren der Strasten hat iin nachbarlichen Ginveinehilicu so viel als
möglich zn gleicher Zeit zn gesehehen. Dasselbe innst so vorgenoin»ien wcrde», das; die
Straste gehörig rein ist.

8 4. Auch anstcr dcn rcgelniästigen .stehrzeiten komien die Ncinigmigspstichtigen
vom Polizeipersonal angehalten werdcn, die Strasten zn reinigen nnd den Berkehr hein-
mende Gegenstailde zn eritfernen, wenn dies iin Znteresse der Neinlichkeit mid des nn-
gehinderten BerkehrS geboten erscheint. Sie sind nainentlich dazn verpflichtet, so oft die
Berniireiiilgiing der Straste dnrch sie veranlastt wird, nnd alsdann erstrcekt sich selbst-
vcrständlich die Berpflichtnng anf deii ganzen Ilinfaiig der vcrnnreiiiigten Straste, wenn,
wic z. B. bcim Abladen von Kohlen n. dcrgl., auch dcr Platz vor dcn A'achbarliänsern
davon bctroffcn wird.

8 3, Bei trockencr Wittcrnng sind die Strastcn vor dcr Neinigmig znr Bcrhin-
dcriing des ?lufstänbcns mit Wasscr zn begiesten.

8 6. Alle anf die Straste führenden .Gändel iind Winkel sind jeden Tag init er-
stercn gleichzeitig zn rcinigcn niid die Grabenfsofern kein Frost vorhanden), mit frisehein
Wasser^nsznschwemmcn.

8 7. Alles in dcn Strasten answachsende Gras ist jewcils sogleich zn entferneii.

8 8. Der Strastenkchricht darf nicht in die Oeffnnngen dcr städtischen .zranäle
(Kaiialspnnden) geschafft iind mnst soglcich von der Straste entfernt werden.

8 3. Bcim Eintritt dcr heistcn Fahreszeit nnd anhaltendcr Trockenheit sind die
Strasten nnd Gehbahnen wenigstens eimnal des Tagcs, nnd zwar zwischen 6—7 Uhr
abends init frischem Wasser zu begiesten.

, Hn der Hauptstraste nnd Lcopoldstraste sAnlagc) hat dicses anch noch morgens
zwischen 7—8 Uhr zn gcschche». — Bcznglieh der Bcrpflichtnng znm Begiesten ist 8 2
mastgebend.

8 10. Die Droschcnkutschcr haben die für sie bcstimniten Sailiinelplätze von dein
Dmig ihrer Pferdc, so oft derselbc in erheblicher Weise vorhanden, jcdcnfalls abcr drei-
mal täglich, nnd zwar morgens, mittags nnd abends rciiiigen nnd diese Plätze während
dcr heisten Inhreszeit täglich inehrmals mit reinem Wasser abschwenken zn lassen.

8 1O Bci eintretendcm Schnceivctter odcr bei strenger Kältc sind die Gehbahnen
vor den Häilsertt nnd die Wegübergänge nach dcr andern Seite der Strastc dnreh dic
HariSeigentümer insoweit von Eis nnd Schncc rein zn halten, dast die Konimmlikation
ungestört erschcint. Bei' etwaigem starken Schneefalle ist ans den engeren nnd dcm
 
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