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Adreßbuch der Stadt Heidelberg: Adreßbuch der Stadt Heidelberg nebst den Stadtteilen Neuenheim und Schlierbach für das Jahr 1892 — Heidelberg, 1892

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https://doi.org/10.11588/diglit.2477#0270
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11

F 8. Die Eigentiimer der Prcssioneii uiid ihrc Llelloerrreker sind verpflichret:

a. dem Polizeipersonal und dein Sachticrständigen zu jeder Tageszeit den Zugang
z„ allen Tcilen der Presston zu gcstatten;

d. denselbcn bei der Untersuchung, iusbesondere beim Abschrauben der PressionL-
teile die erforderliche Unterstühung zn gelväbrcn, auch die dazu crforderlicheu Lchlüsscl
und Werkzeuge so aufzubewahrcn, das; sie jederzeir bei dcr Uittcrsuchuug zur Haud siud.

tz 4. Zuwiderhandluugen werdcn an Gcld bis zn M Mark oder mil .vafr bis zu
14 Tagen bestrast. Wicderholte Bestrasungeu köuucu zur Tolge habcn, daf; dcm be-
treffendeu Eigentümcr rc. der Pression die fernere Benüvung derselbeu culwedcr gänz-
lich untersagt oder nur unter ganz besondcren, von dem Bezirksamte festzufeyenden
Bedingungen gestattet wird.

6. Die Nnlsge der Nbtritke, Dunggruben nnd Ptukrllöcher betr.

Ortspolizeiliche Vorschrift vom 22. Ianuar IMl. 87a, 116 P.-Srr.-G.-B.
und 88 866 Ziffer 10 N.-Str.-G.-B)

I. Abtritte.

1. Allgcmeine Vorschriften.

8 1. Die Abtritte müssen abseits der Straßen und öffeittlicheii Playe angclcgt
wcrden. Sie sollen in der Regel in eincin besonderen Anbau austcrbalb dcs (6e-
bäudes crrichtct wcrdcu. Wird ciuc Ausuahme hievon gcstallcl, so miisseu dic Ab-
tritte jedcnfalls au einer Umfassungswaud des Gebäudes liegcn.

8 2. Alle Ablritte miiffeil mit ius Freie gehcudcu Feiistern versehen sein. Die
bcwegliche Fenstcrflache darf nicht unter >/--> Qnadralmetcr bclragcn. Bon der Strnßc
aus sichlbare Abtritte sind nur dann gestallcl, ivcnn sie nicht störcnd ins Ange sallen.

8 8. Die Abtritrränme eines jcden Hanses miisscn sür i'eden Siiz mindestens
80 (5c,ltimetcr breit nnd 1 Meter tief angelegt werden.

8 4. Die Abtrittröhren miissen aus Cisen oder Steingitt geserrigl und mindc-
flcns 21 Ccntimeter wcit scin. Die Seitcnröhrcn, welche von dcn Ablrittsiben zum
Hauptrohr führen, miissen ebenfo wcit und in möglichst spivcin Winkel tnichl über
25 tstrad) dcm Hauptrohr eingcfügt seiu. Die Abtrittröhre muß 8 Eemimcter voir
Wändeu uud Manern eutfcrnt angelegt werden.

8 5. Die Abtrittröhre muß als Dunstrohr 21 Ceutimeler iveir, möglichst scukrccht
bis iibcr daS Dach uud iiber die iu der Nühe licgcudeu Wolinräume dcs Nachbars
gesübrt und mit eiucm Hut vcrsehen werden. Das Duustrohr kann aus Ziukblcch
hergestcllt iverden. Fcdcr Abtrittsiv ist mit einem gut schließcudcn Dcckel zu versehcn.

8 6. Dic Abtritte siud cntwcder uach dem Touneu- oder nach dcm Muben-
shstcm anznlegcn. Die 88 1 bis incl. 4 dicser Vorschrist sind auf die schon be-
stchcnden Abtritte, falls die letzteren nicht abgebrochen oder vcrlcgr wcrden, nichr
aiizuwcildcn, insofcrn nicht cin erheblicher Mißstand nachgewicsen ist.

2. Besondere Vorschriften.
ä. Abtritte nach dein Tonnensystem.

8 7- Das Abtrittrohr mnß durch ein gut schließendes gußeisernes Schiebrohr
mit der Tonne verbundcn sein.

8 8. Am unteren Cnde des Abtr'tttrohres muß entwedcr eiu sogen. Spplion-
nbschlnß angcbracht sein, oder cs umß, lvrim der Syphou durch eineu geraden
Schicbcr erfetzt ist, am unteren Ende dcs Abtrittrohres noch ein besondercs Dunst-
rohr angefügt sein, welches, wenn möglich, nach dem Kiichenkamin gcfiihrt wird,
um neben, aber getrennt von diesem, bis übcr das Dach zu lausen. Die Baupolizei-
bchörde kann von dieser Bestimmung in gecigncten Fällen Dispens erteilcn.

8 0. Die Abtritt-Tonnen müssen entweder aus verzinktem oder auf beiden Seiten
mit Oelfarbe angestrichencm Eisenblech odcr aus Holz gefcrtigt sein; ibreGroße, Form
und Verschraubung muß der polizeilich geuehmigten Normalzeichmmg genau ertt-
sprechen, wclche stch auf dem städtischen Bauamte befindet. Bei besondercn Verbälmisscn
stnd Ausnahmcn, jedoch nur mit Gcnehmigung dcr Baupolizeibehörde, gestattcr.

8 10. An der Tonne muß cin Ueberlaufröhrchen angebracht sein, durch welches die
Flussigkeit in ein dancben stchcndes Uebcrlaufbecken abfließen kann, wenn die Tounc
ubervoll sein sollte. Damit keine Verstopfung des Röhrchens stattsinde, muß in der
4wnne an der Stelle, wo das Nöhrchen angeschraubt wird, ein Seiher angebracht sein.
 
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