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Adreßbuch der Stadt Heidelberg: Adreßbuch der Stadt Heidelberg nebst den Stadtteilen Neuenheim und Schlierbach für das Jahr 1892 — Heidelberg, 1892

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https://doi.org/10.11588/diglit.2477#0332
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tlgkeiten, soime über sein Betraaen cin Zengnis ansnistelten, welche »m, der Ke-
Mdebehörde kosten- nnd stemvelsrel zn beglaubigen ist.

An Stelle dieser Zettgnisfe könncn, wo ?,i!iittligeil oder nudere Beriretnngcn
dkk Gkwerbetreibettden ocstehen, die oon diesen ansgeslellien Lehrbricsc lreten.

tz 130. Verläßl der Lehrling in einem dnrch dieo (^esetz niäit vorgeschencii Falle
ohneZustimiiittNg des Lehrherrn die Lehre, so kann leglerer den Am'prilch ans Niickkehr
hrs Lchrlings nur geltend machen, wenn der Lehrvertrag schrislüc!, geschlossen isl. Die
Polizeibehördc kann in dicsem Falle anf Anlrag des Lehrherrn den i!chrli>lg anhallen
so lange lii der Lchrc is» verblcibcn, als dnrch gerichlliches Urteil das LchrverhÜltnis
nicht fnr ausgelöst erklärt ist. Der Antrag ist nur ziilässig, wenn er binneii einer Woche
nach dem Anstritte dcS Lehrlings gestellt ist. Im Falte der Weigernng karm die Poli-
zeibthörde den Lehrling zwangswcise znrücksühren lasse», oder dnrch Androhung von
Geldsttafe bis zn 50 Akark oder Haft bis zn süns Tagen znr Riickkehr ilm anhalten.

tz 13l. Wird von dem Vater oder Vorilinnd sür den Lehrling, oder, soteri, der
lttztere grosrjährig ift^ von ihm selbst dem Lelirherrn die jchrisitlche Orklärttiig abgc-
geben, das; der Lehrling zu cinein anderen (3e>vcrbe oder andcren Berm'e üliergehen
lverde, so gill das Lehrverhältnis, weim der Lehrliiig iiichr sniber enklassei! ivird. nach
Ablauf von vier Wochen als anfgelöst. Den Ojruiid der Ailslöimig hai der Lehrherr
in dem Arbeitsbuche zn vcrmerken.

Bilinen ncnn Monaten nach der Auslösimg dars der ^elirlüig ii, demselhen l3e-
tverbe von einem andcrcn Arbeitgedcr ohne .'siisliimmmg des sittheieii Lelirhenn iiichi
beschästigt wcrdcn.

8 132. Erreicht das Lehrverhältnis vor Ablans dcr verabredeien Lelnzcit sein
Ende, so kaim von dem Lchrherrn oder von dein Lehrling ein Ampruch auf ttiuscliädi
auna'mlr gcltend gcinacht lverdcn, wcnn der Lehrvernag slchristticl, ge'chloneii isi. In
dcn Fällen des 8 128 Absatz 1 und 4 kann der Anspriich mir gellevb gemachl werden,
wenn dicscs in dem Lehrvertrag nnter Fcstsctznng der Ari imd Holie dcr Onrschä-igimg
vereinbart ist.

Der Ansprnch auf Eiitschäditznna crlischt, wenn er nichi iimerbalb 4 Wocinn nach
Auslüsung dcs Lehrverhältnisses im Wegc der Mage oder Einrede gclieud gemachr isr.

8 133. Jst von dem Lehrherrn das Lehrverhälmis amgelöü ivorden, iveit der
Lehriina die Lehre nnbefngt verlassen hat, so isr die vo» dem Lelnherrii beailspruchle
Entschävigiing, wenn in dem Lehrvertragc ein anderes »itchr ailsbkdriilgeli ist, aus eiiieii
Betrag feitzilsetzen, welchcr für jedcn aus den Dag des Veriragsbriichcs folgeuden Tag
der Lebrzcit, höchstcns aber sür scchs Monate, bis ans die Hälsie des in dem tüc-
tverbe ves Lehrhcrrn den Gesellen oder (stehilfeii orisüblich gezahlleii Lolmes sich ve-
lMfen darf.

Für oie Zahlung dcr Entschädigilna sind als Selbsrschttldlicr nnwerhastet der
Bater des LehrlingS sowie derjenige Arbeitgeber, welcher den Lehrling nmi Veilassen
der Lehrc vcrlcitet oder welcher ihn in Arbeit genommeii !,al, obwohl er wiisste, das;
der Lchrlülg znr Fortsetzung eines Lehrvcrhältnisses »oel, verpstichlet war. Hat der
Kntschädiguttgsberechtlgte crst nach Auflösung des Lelnverhäitnisses von der Person
des Arbeitgcbcrs, welcher den Lehrling verleilet oder in Arbeil genonmicii hal, ^eiml-
niS erhalte.i, so crlifcht gegen diese der Eiusäiädigimgsampruch crsi, weim derselbe
mcht innerhalb vier Wochen nach erhaltener Keimtnis geUcnd geinacht ist.

OrtSstaiut.

Auf Grund deS 88 l20, Absatz 2 und 142 der Gewerbe-Ordmmg nnd im Hin-
bltck aus D lb4 und 161 der bad. Vollzugövcrordmmg zur Geweibe-Oidmmg, sowie
nach Ansicht des 8 7« der Städte-Ordimng wird sestgesetzi:
m Die Arbeiter jeder Art — Gesellen, Gelütseii, Lehrlinge , welche aus der
«olksschille entlassen und in Gewerbcbetrieben dcr m 82 gedachten Art besämsligr sind,
und blS znr Erreichnng des 18. Lebensjahrcs verpstichtet, die (üetvcrbestünle zu be-
wchm, sofern sie nicht schon vorher die vorgeschriebeiien drer Iahresktassen ordnungs-
Mßig durchlaufen nnb ein AbgangSzengniS erhalte» haben. Absolvirr ein ^chüler
bte drei ^ahresklassen schon vor Erreichnng des 18. Lebensjahrcs. so hat er aber >väh-
rrnd der Acstzeit noch den Zeichen-, resp. Modellier-ttnterricht zn besnchen.

«8 2. Dre Vorschrift des 8 1 findet anf alle Arbeiter Amvendmig, wetche in den
vemeben solgender Gcwcrbeunternehmer beschäftigl sind:
 
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