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Adreßbuch der Stadt Heidelberg: Adreßbuch der Stadt Heidelberg nebst den Stadtteilen Neuenheim und Schlierbach für das Jahr 1892 — Heidelberg, 1892

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https://doi.org/10.11588/diglit.2477#0334
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abMlosseiicn Äertraaes. Einsciliae .'iuriickqaiie oder riel'eriassimq des Hasigclöcs tösr
dkii Bertrag nicht ans. Das den Dieiistlwten etwa gcgcbeiie Hastgctd wird anf de»
Lohn abgcrechnet.

Fsir dic z» hmlSliche» Tienste» gciilictcke» Tieiistbole» bcgiuut die Tieiiftzeit
am 2. Weihiiachtstaa, 2. Ostertag, Iohamnstag, Michaelistag mid daucrr bis z» dem
ietveils »achstsolgettdcn dieser Taac. Bei dcr Miclc zu Tieuiileistmigeu iir der Laiid-
Ivirtschaft gilr dcr Bertrag fjjr 1 Iahr abgeschlosseu uud beginut am 2. W'eihnachlstag.
Dasselbc gilt bei de» Dienstboten, welche sowohl z» laiidivirkschaslticheu als zir näus-
lichcu Dicustcn gcmietet werden. Bci dci» Gcdingc luonatlichcr .'jabluug gilt dcr Ber-
trag anf die Dauer eines Monats aeschlosse».

H 4. Der Vertrag, welcher bei ve» anf ei» Iahr geiuietcrcil Tieirsrbolei« nichr scch-r
Woche», bei deu anf ein Biertcljahr geinieteten uichk vier Wocheu oder bci moualsweise
gkmikteteil Dienstboten nicht 14 Tage vor Ablauf der Tieustzcil gefündigl wird, in als
fiir die geseglich nntcrstcllte Dauer der Diem'tzeit stillschweigcnd er ueucrt anzusehcn.

K5. Die Vorschriften der 88 8 uud 4 sindcn feiue Amveuduug, wemi übwcichende
Vestimiilmigett durch Ortsgcbranch hergebracht siud und deüen Beslcheu dmct, eiiieii
löcschlnsi des Gemeinderats festgestellt uud öffcultich befanul geiuachr ivmde.

K6. Dieustboleu habeu sich alleu, ihreu .>träsleu u»d deiu Fuhatle des Dienst-
vertrages cutsprecheudeu Verrichtuugeu uact, Auorduuug dcr Ticunhcmgiaü zu uuler-
zjeheil uud sich der Ordnung des Hauses zu miterlveneii. Tie Tiem'lhoieu siud uiän
bcrechligt, sich iu deu ihncu ausgelrageueu Vecrichruugeu verneleu ;>, tasscn. Lie
MÜfsen, selt'st ivenn sic n»r zn gcwisse» Tieiistcii aiigcuoimncn siiid, !!v!igeu''a!ls uud
voriibergehend auch auderiveite, ihren Verhätluisscu uicht iiilangemeffci'.e Vcrrichtmigen
iiach Ailordinlilg der Dicnsthcrrschaft ilberm'hnieii. Fnr Tchadcu, ivetchcn der Tienn-
bote der Hcrrschaft znfngt, hat er nach Maffgadc der aitgemcincil laiidicchrlichcn Be-
ftimminige» über Schadenersatzpflicht 6rsa» zn leiffcn.

8 7. Tic Tienstherrschast ist verpslichiet zur ^ciffmig dcs ^olmcs uud Umcihatts
des Dieiistboten in tikost und Wohining, wic solche sur Ticuslhoicu dcr glcichcu Arl iib-
iich siiid. Tie Ansbezahlmlg des Lohues ersolgi am U ude dcr Tiem'izcil. 'Wird uach
Ablauf der Dicnstzcit der Bertrag fougeseul, so dars dic .-jahlmig der Hälnc dcs vcr-
fallenen Lohnes um vier Wochen verschoben werdcn. Tas auf dic Taucr eiucs Iahrcs
gemietete (Ncsiude kann verlangen, das; ihm »act> 4 Mouarcu dcr Tieiinzcil ciu Vierlel,
nach 8 Mouaien ein weiteres Viertel des Iahreslokines ausl'czahtl iverdc.

8 8. Wird ein Dicnstbole ohne eigenes grobes VeritlnUdcn fraut, so hat dic Tieuff-
herrschaft ihu acht Tage lang zu verpflcgeu uiid die üoffeu siir dcu Arzt uud dic Arz-
neien zu übernehmcu. Sie ist indesseu berechiigl, dcu ztrautcu iu öff'cuitiäieu ziranteu-
anstaltcil uuterznbringerl.

8 9. Stirbt eiu Dicnftbote, so köuucu sciuc N'rheu dcu ^olm nnr sür die .'jeir bis
Ml (s'intritrc der (5rkranknng sordcrn. Die Begrähuissoslcn satlcu dcm Tieuffhcrru
nicht znr Last.

8 10. Die Dicnstherrschast ist berechligt, das lffcsiiide ohue Austüudigmig sosorr
zu entlasseu:

wegen völliger Unfähiakeit zu den ül'eriiommciien Tieuffleiffuugeu, sowic wegen
Verhindcrung an deren Bcsorgnng, iilsoferne solches durch eigcues Vcrschutdcn dcs
Diknslboten veranlastt wurde, odcr vci zufäll iger Giuuchuiig über 14 Tage audauerle,
ivegen liutreue, hartnäckigeu Ilngehorsams, ivegeu Unsilllichteit. überbaupt ivegcn
solchcr Haudlungen, welche nach ihrem Weseu init dem sür das Tieunl'otciil'crhältuis
erforderlichen Vertranen oder mit der hänslicheu Ordnmig ilnvcreinbariicl» siud.

8 11. Das Gesinde ist befngt, den Tienst vhne Ailslundigung soforr zu vcrlaff'cn:
lvenn dcr Dienstbote dnrch schwere Grkrailiung znr Fortscpnng des Dicnffes un-
vermögend ist, wenn die Dienstherrschaft in Gmu geräl, wenn sie dcn Wohnoil
blcibend vcrändert oder den Dienstboten nöiigeu wr!!, längere Vcisen in ciuferiue
Gegendcir mitznmachen;

wenn sie den Dienstbotcn misthandelt, ilun UusitUiches ansimit odcr itm vor sol-
chcn Zmnutnngen Anderer, die znr Familie gehöreu oder im Hanse regelmästigen
Zutritt haben, nicht schützen konnte oder wollte:

wenn sie de.nl Dienstboten den Lohn üver die Versallzeil vorenlhäll odcr itnn den
notigen Unterhalt verweigert, sowie überhanpt wegen solcher Haildlungen der Ticnst-
hemchaft, welche wie die angesührten, mit deu vom Gesinde gegenübcr der Hcmchasr
uach denl Dienstbotenverhältnisse znstehenden Ansorderungen mwcreinvarlich sind.
 
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