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Adreßbuch der Stadt Heidelberg: Adreßbuch der Stadt Heidelberg nebst den Stadtteilen Neuenheim und Schlierbach für das Jahr 1894 — Heidelberg, 1894

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https://doi.org/10.11588/diglit.2478#0359
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331

diesen Gewerbebetrieb zur Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung
mißbrauchen werden.

Für Ergänzung, bezw. Berichtigung der Zulaffuugsurknndc bei eintrctenden
Veränderungen hat der Betriebsiiiiterilehmer biniicn drei Tagen Lorge zu rragen.

Von den Droschkeilbesiizerii.

Z 2. Jeder Droschkenbesitzer ist verpflichtet, die in der Zulamiilgsurkuiide ver-
zeichneten Droschken täglich nach einein vom Bezirksamt (Polizcikomnüssär) auf-
zustellenden Turnus in tadellosem Zustande aus den gemäff ri 12 beffimmtcn Halte-
plätzen zum Gebrauche des Publikums bereit zn halien, nnd zwar in den Monaten
Oktober bis einschließlich April von Morgens 8 tthr bis Abcnds 6 Uhr, in den
iibrigen Monaten von Morgens 7 Uhr bis Abends 8 tthr.

Dic Troschkenbesitzcr dürfen sich zum Betriebe nnr solcher Troschkenkutscher
bedienen, welchc einen giltigen Fahrschein besitzcn. (Vergl. 8 7 der Vorschrifl.)

Jede Annahme und Entlassuiig eines Droschkenkiitschers iff dem Bezirksamt
biimcn drei Tagcn anznzeigen.

Diejenigen Droschkenbesitzer, welchc di'e Leitung ihrer Fahrzenge in cigcner Person
ubernehmeii, müssen neben der Zitlassnngsurkiliide noch cincn Fahrichein crwirken und
sind allen hinsichtlich der Droschkenkutscher crLasscncn Vorichriflen nnterworsen.

ü 3. Dic Droschkenbcsitzcr sind dafür vcrantwortlich, daff die Fuhrwerke und
Pferde sich stets in vorschristsmäffiger Beschaff'enheit bennden und daff die Troschken-
kutscher im Dienste stetS die vorgeschriebenc Dienffkleidiing nagen. Ticselbe hat zu
bestehen in dunkelblanem Roek mit rotem zkragen und zwei Reihen gclber Metall-
knöpfe, duiikler Weste, ebensolcheu (im Sommcr auch grauen oder weiffleinenen) Hosen
mid eiiicm mit Metallknöpsen vcrsehenen Maniel, sowie in cinem rnndei! schwarzcn
Lederhnt mit der Nummcr der betrcffcnden Troschkc in lllcusilber.

Statt des Glanzhutes kann im Sommer ein schwarzer Slrohhut mit Silber-
borde, im Winter einc Pelzmütze getragen werden.

Die Dienstkleidung muß stets in sauberem, nichr zerrisscnem und nicht aufsällig
gcflicktem Ziistand erhalten werden,

Von dcn Droschkcn und Gespannen.

§ 4. Die Droschken müsscn mit zwei Pserden bespannt sein. Die Pserde müssen
hinreichcnd stark sein, anständig aussehen nnd sicher gehcu; auch müssen sie gleich
Ivie das Gelchirr reinlich gchaltcn werden,

8 5. Tie auszustelleilden Wagen müssen solid gebaut, von gefälligem Aeirffcrn,
vou hinreichendcr Breite und Höhe, sowi'e bcqnem sein. Die Wagciitritte müssen
so bcschaffcn sein, daff das Einsteigen unbeschwerlich ist, arich mnff der Wagenschlag
von innen geöffnet werdcn köuuen. Zu beiden Seitcn dcs Bocks sind isatcrncn
aiizilbriilgcn, welche während der Tunkelhcit erlcuchtet sein müssen. Ferner müssen
die Wagen sauber lackiert, mit gutem, nicht gesticktem Lederzeug, im Innern mit
rcinem Ausschlag und mit guter Polsternng versehen scin, auch immer reinlich gc-
haltcn werden. Ter Fiiffboden jeder Droschke muß mir einer reinlichcn Fuffdecke
belegt sein.

Jeder Wagen muff mit sciner Bespaniiuiig im Verhältnis siehen. llcbrigens
können die Wagen von verschiedener Bauart sein. Gs kann jedoch kein Wagen,
defsen Form mit dem Zwecke der Droschkeiifuhrwerke nach den hiesigeu Ortsver-
hältuissen im Widerspruch stände, zugelassen wcrden.

Etwaigen Mängeln an Wagen oder Geschirr ist unvcrziiglich abzuhelscn,

8 6. Die Droschken müssen an dcr Nückwand mir arabischen, mindestens 10 em
hohen, Ziffern, weiff oder rot und an den Larcrnen mit arabischen, mindeffens
6om hohen, Ziffern rot bezeichnet sein. Die Nummcr teilt das Bezirksamt zu.

Endlich ist iil jeder Droschke an geeigneter. dem Fahrgast dcutlich sichtbarer
Stelle ein auf Pappdeckcl ausgezogcner, mit dcr Droschkeniinmmcr und dem Stempel
dcs Bczirksamts versehener, stets saubcr und lesbar zu crhaltender Abdruck dieser
Droschkcnordnung nebst Taris anzubringen.

Von den Droschkeilkulschern.

8 7. Kein Kutscher darf die Führung ciner Droschke cher überiichmcn. als bis
ihm ein auf das Kalenderjahr lautender Fahrschcin erreilt worden ist, welchen er
im Dienst stets bei sich zn führen hat. (Vergl. 8 2 der Vorschrist.)
 
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