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Adreßbuch der Stadt Heidelberg: Adreßbuch der Stadt Heidelberg nebst den Stadtteilen Neuenheim und Schlierbach für das Jahr 1895 — Heidelberg, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.2479#0382

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354

III.

Durch Beschlusz des Bczirksrats wurde aus Gruud dcs tz 105e Gew.-Ordimnq
folgcndes bestimmt:


a) Den nachstchcnd uerzeichncten Gewcrbetreibcnden ist der Verkanf ihrcr Waren
an allen Sonn- und Festtaaen (mit Ansnahmc dcs ersten Oster-, Pfingst- nnd Weih-
nachtsfeiertags) länAer als fünf Stundcn gestattet und zwar

1. Den Milchhandlern unbeschränkt,

2. Den Bäckern

3. Den Zuckerbäckern (Konditoren)

4. Den Obsthändlern

5. Den Kunst- und Handelsgärtnern

6. Denjcnigen Personen, welchc gewerbsmäfzig Mineralwasser
zu unmittelbarem Geuus; an das Publikum abgebcn

unbe s chränkt
mit Ausnahme
der Stundcn des
vormittägigcn
Hauptgottes-
dienstes.

7. Den Metzgern nnd Wurstlern von 6 -12 lihr vormittngs nnd von 6—8 tthr
nachmittags,

8. Denjenigen Personen, welche ansschlieszlich oder doch

weit überwiegend mit Cigarren nnd Tabak handcln,
der Verkauf dieser Waren > 5 tthr nachmitt.

b) Die unter a Ziffer 1—7 verzeichneten Gcwerbetreibenden durfen anch an
den drei höchsten Feiertaaen (Ostersonntag, Pfingstsonntag, Ghrist-

Arbeitcr beschäftigen'bczw. ihre VerkaufsstcUell offen

/von 11 Uhr vor-
s mittags bis

ta g) Gehilfen, Lehrlinge und
halten, aber nur wnhrend dcr Stunden von 6

6.

-0 Uhr Vormittags.

Die sämtlichen unter III ^ verzeichneten Ausnahmen lverdcn an dic Bedingnilg
gcknüpft, daß im handelsgewerblichcn Teil der betr. Betriebe Gehilfcn, Lehrlinge
ünd Arbeiter über dic in 1 ^ oben sestgcsctzten Stunden hinans nur dann beschäf-
tigt werden dürfen, wenn jcder dersclben

1. entweder an jedem zwciten Sonntag von morgens 8 Uhr bis abends 8 Uhr,

2. oder in jeder zweiten Woche an einem Werktag volle 24 Stunden von der
Arbeit frcigelassen wird.

IV.

Am Oster- und Pfingstsoniitage, sowie am ersten Wcihnachtöfeiertage diirfeii,
abgesehen von den Ausiiahmen untcr II II Ziff. 2 und III ^ b Gehilfen, Lehrlinge
und Arbeiter im Handelsgewerbe überhaupt nicht beschäftigt werden.

Jnsoweit eine Beschäftignug von Gehilfen, Lehrlingen nnd
Arbeitern im Handelsgewerbe nicht zulässig ift, darf cin Gcwerbe-
betrieb in osfenen Vcrkaufsstel l en überhaupt nicht stattfinden.

Die Läden und sonstigen Verkanfsstellcn sind außer der zuge-
lüsseiien Verkaufszeit geschlossen zu halten.

V.

Festtage im Sinne obiger Anordnuiigen sind: Neujahr, Ostermontag, Himmel-
fahrtstag, Pfingstniontag, Christtag und Stephanstag, ferner in Gemeindeil, in
welchen die katholische Konfession Pfarrrcchtc hat, der Froiileichnamstag n»d iir
Gemeiuden, in welchen die evangelischc Konfcssion Pfarrrechte hat, der Charfreitag.

IX. Rechtsverhältnifse der gewerblichen Arbeiter und der

Dienpboten.

L. Gewerbliche Nrbeiter.

1. Auszng aus der Gewerbeordnung.

u) Allgemeine Berhältniffe.

(Bestimmungen über die Sonntagsruhe vgl. obcn S. 353 u. 354.)

tz 107. Minderjährige Personen dürfen, soweit reichsgesetzlich nicht ein Au-
deres zugelassen ist, als Arbeiter nur beschäftigt werden, wenn sie mit einem
 
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