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Adreßbuch der Stadt Heidelberg: Adreßbuch der Stadt Heidelberg nebst den Stadtteilen Neuenheim und Schlierbach für das Jahr 1895 — Heidelberg, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.2479#0390

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362

Eine Ausnahme von der Versicherunflspflicht greift Plntz u. A.:

Für Personen, dercu Beschnftigung durch die Nntur ihres Gcgcustnndcs
oder durch Artzeitsvertrng im vorlrus nuf eiuen Zeitrnum vou weniger nls
eine Woche beschrnnkt ist.

Für Belrietzsbenmte nnd Angestellte, dcren Gehnlt ec. 6^ z Ninrk für den
Artzeitstng überstcigt.

Ferncr können nuf Autrng tzefreit werden:

Personcu, welche nnr teistveise odcr zeitwcise erwertzsfnhig sind und Per-
soncn, welchen qcgen ihren Arbeitgeber für den Fnll der Grkrnnkung ein lllechts-
nnspruch nuf eme den Bcstimmungeit dcs tz 6 entsprechcnde oder gleichwertige
Ilntcrstützung zusteht.

2) Orgnnisation der Krnttkenversicheruug.

Die mit der Einführung dcs KraukeuvcrsicherungsgesetzeS vom 15. Inui 1883 ins
Lebeu getreteuen drei Ortskrnukcnknsseu hatzen sich mit 1. Jnuunr 1889 zu eiucr
geiueinsamen Knsse vereiuigt unter dem Nnmen:

Ortskrankerikaffe Hcidelberg.

Unter dieselbe fnllen snmtliche untcr 1—3 otzen nufgeführten Personenklnssen,
falls sie gegen Gehalt oder Lohn (wozu auch Tautiomen odcr Nnturnlbezüge
gehörcn, wie Genuf; freier Kost ec.) in hiesiger Stndt bcschnftigl sind, und nicht
einer F-nbrikkrankenknsfe, einer Iunungskrnnkenknsse oder eincr den Anforderungen
dcs tz 75 des Krniikenversicherungsgcsetzes enlsprechendcu eingeschriebenen oder
freien Hilfsknssc als Mitglied nngehören.

Die ohne Gehnlt oder Lohn beschnftigten Gcsellen, Gehilfcn und Lehrlinge
(Volontnre) sowie snmtliche

hauswirtschaftlichen Dienstboten

werden versichert durch die

Gemeindekrankenversichernng.

Die Ortskrnnkenknsse gewnhrt nls Unterfliit.mng:

1. für dic Dnuer cincs Jnhres: freie nrztliche Behandluug, sreie Arzuei nnd bei

Grwerbsunsnhigkeit cin Krnnkengeld,

2. eine Wöchneriuueiiuuterstützuiig fiir die Dnuer von 6 Wochcn,

3. ein stcrbegeld.

Die Gemeindekrnnkenversichcrun g gewnhrt dcn Diensttzoten nnd Volon-
täreu nur Anspruch nuf freie ärztliche Bchaiidluug, frcie lllrznei oder sreic Ver-
pflegung im nkndemischen Krnnkenhnuse.

Tns Recht zum Beitritt zur Ortskrankcnkasse stcht nach 8 5 des
Knssenstatuttz uebeu nuderen Pcrsoncuklasscn besonders den iu der sogeu. Haus-
industrie thätigeu Persouen sowie nuch deu Besitzeru von Gewerbebctricbcn
und Haudlttugsgeschnften zu, dcrcn uicht rcduzierter C'iiikommcussteuernnschsag
2000 Mark nicht ützersteigt.

3) Pflichten der Arbeitgeber (Dieustherrschnfteu) und F-olgen
etwaiger Versäumuis dersclbeu.
a. Der § 49 des Krnnkenversicheruugsgesetzes bestimmt:

„Dic Arbeitgetzer hnbeu jede von ihnen bcfchnstigte versicherungspflichtige Per-
son, welche weder ciuer Betriebs-(Fnbrik)-Kraukenkasse (tz 59), Bnu-Krnnkenknsse
(8 69), Innttngs-Krankenkasse (8 73), Knnppschaftskasse t8 74) nngchört, uoll, gc-
mns; 8 75 von der Verpflichtung, der Gemeiudc-Krnnkenversicheruug oder einer Orts-
Krnttkenknsse nuzugehören, befreil ist, spätestens am dritteu Tngc unch Beginn der
Beschäftigung nnzumeldett uud spntestens am dritten Tnge nnch Beendignng der-
seltzen wiedcr ntzzumelden.

Vernnderungen, durch wclche wnhrend der Dauer dcr Beschnftignng die Ver-
sicherungspflicht für solche Personen begründet wird, die der Versicherungspflicht nuf
Grund ihrer Beschäftigung bisher nicht unterlngen, siud spätesteus am driltcn Tnge
nach ihrem Gintritt gleichfalls auzumelden."

Bei vorsätzlicher oder fahrlässiger Bersäumung der Aumelduug ist der
Ardeitgeber näch K 50 des Gesetzcs verpflichtet, der Ortskrnukenknsse oder der Ge-
meindekrankenversicherung ulle Aufwendungen zu erflatten, welchc dieselbeu nuf
 
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