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Adreßbuch der Stadt Heidelberg: Adreßbuch der Stadt Heidelberg nebst den Stadtteilen Neuenheim und Schlierbach für das Jahr 1896 — Heidelberg, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.2480#0425
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890

Die Gräber cmf deii allgenieinen Leichenfeldern dürfen nur mit niedrigen Blumen
und Gestränchen, welche die Höhe von 1 m nicht überschreiten und die Grnndfläche des
Grabes nicht überhängen, bepflanzt werden; dasselbe gilt für die Familiengräber m
den vordcrcn Reihen; in den hintercn Reihen und wo nur eine Neihe vorhanden ist,
dürfen mit Genehmigung der FriedhofS-Kommifsion auch höhere Pflanzen eingefetzt
werden.

Die Anpflanzung von Büumen oder Gcsträuchen, welehe genieschare Früchte
tragen, ist untersagt und es ist fcrner untersagt, Bäume oder Sträncher auflerhalb der
Grabstätten zu pflanzeu, zu versebeu und zu entscrneu.

Bänke oder Stühle dürfen dancrnd uur anf dem zu Fannlicngräbern gehörigen
Gelände aufgestellt werden.

ß 30. Gs ist gestaltet, die Gräber auf den allgemeinen Leicheuseldern mit bölzcr-
nen Kreuzeu, deren Breitc jedoch diejenige dcS OirabcS uicht überschreilen dars, zu
versehen; dieselbcu müsfen durch deu Friedhofaufselier gegen die hiefiir vorgesehene
Gebühr gesetzt werden.

Eiufassnugen dürfcn nur ans Steineu und uiir luuerhalb dcr Grnndsläche des
Grabes hcrgestellt werden.

Ebcndäselbst dürfcu mit Genehmignng der F'iiedhoss-Kommission -- sicbe sz 33
— Deukmale vou 3!eiu oder Metall czegen Omtrichtung einer besouderen Tare ans-
gestellt werdeu; die Breiie dersetben darf jedoch die l'-lrnndstäche deS Grabes cbensalls
nicht überschreilen. Fedes Tenlmal must einc Unlerlage von starkcu Schlvetlen ans
Eichenholz nnd einer Steinplatle erballen: gemanerte Fnndamente sind limersagt.

Die Aieir oer Bornabme dieser Aibeiten ist dem Fiiedbosansseher vorher anzu-
zeigen. SechS Wocheu vor Fnangrist'uahme der Nnu.rabung rincs Leichenfeldes wer-
den die Gigemümer der dort befiiidtichen Grabsteiue wiederhott ösfcntlich ansgefordert,
diesetben zn emfernen; Grahiieine, wetche imierlialh diefer Frist nicht entfernt sind,
fallen der Stad! anheim.

31. An dcn vou der F-riedhofs-zjominissiou hestimmteii Plätzcn werdeu sowohl
ciuzelne als aucb FamiliciigrabstäNen. bisher sogen. Kanfgräber, gegen dic sestgesctzte
Taxe nud inilcr den iu der Anlagc ettthallenen Bediiigiiiigen abgcgcbeii.

Die F-läche eiuer folchen lstrahstätle ist 2,40m laug und 1,20m breit.

Der F'iicdliofausselier hat über die Gravstätten jede Auskuiift zn crteilcn, unicr
thuulichster Rüci'sichluahme a»f die Lttim'che dce Beieiligie» dic Plätze aiizuwerscn, die
Aufnaae enigeaeittunehmeu und dieselbcn bchnfs weitcrer Behandlnilg der Friedhoss-
Kommiision z» übermitteln.

32. Tie Familiengräin'r dnrsen aiiSnahmsweise anch als Gruftcu hergerichtct
werden. Bezüglich dersesheu wnd beslimmt:

1. Sie dürscu unr mil Geiiehmigiing dcr F'riedhofS-Kommission nach Nuhörnng
des SradtbaiiamteS errichiet werden.

Die erforderlicben Pläne find znr Geuehmignug vor Fnaugriffnahme der Arveit
der Friedhofs-Kounniinou vorzulegen.

Dic Nmsassnugslväude der Grusteu siud aus hartgehraunlen Backstcinen iu der
Stärke von mindesteus 1'F 2coriiialsteiueii — 38em uud mit Ccment gemauert her-
zustellen.

Das abschliesteude Gewölbe ist ebenfalls ans hartgehrannteil Backstcincri iu dcr
Stärke eiues gestteckieu LtteineS — 20»» mit Cemcut auszuführen.

Behufs Bcrhiuderung dcs EindringenS von Wasser ist das Gewölbc mit Asphalt
abzndecken.

Der Boden dcr Grust ist auS Cemeuthodeil von 20am Stärke herzustellcn liud
ebenfalls mil cincr Lage Asphalt abzudecken.

Das Kewölbe, sowie die Unisassmigswände des Jnnern siud mit 2em starkem
Verputz von Cemeul zn versehen.

Der Verschlust der Grust hat miltelst einer l2em starken Stcinplatte, welche
in eiuer Uinrahmuug mit F-alz liegt, zu geschchen. Diese Steiuplalte ist init zwei
eiserueil Ringen zn vcrsehen und nach jeder Bcisetznng wieder gut in Cement zu
verlegen.

2. Gruften miissen nach jeder Bejsetznng einer Leiche wieder vollständig dicht
verschloffen und dürfcn nur zur Beisetznng einer weiteren Leiche wieder geöffnct
werden.
 
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