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Adreßbuch der Stadt Heidelberg: Adreßbuch der Stadt Heidelberg nebst den Stadtteilen Neuenheim und Schlierbach für das Jahr 1898 — Heidelberg, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.2482#0353

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S14

Vir Nnlnoe der Sbtrittc, Vunggruben nnd psulillöcher.

(Aus der „Bauordnung für die Stadt Hcidelbcrg vom 7. Dezember 1893",
Vcrlag von I. Hdrning.)

I. Aborte.

§ 72. ErsorderniS und Zohl dcr Abortc.

Jedes Grundstuck, welcher besicdelt ist, inuß mindestcns einen Abort bcsttzen.
Fiir iede Famüiemvobnnng eincS Hauses soll cin bciondercr direkt ziigänglicher
Abort vorhanden iein. AuSnahmsweisc genügt siir jc zwei Wohnungen, wciche zu-
sammen nicht iiber acht Wohnräume besltzcn, c i n Abort.

wie ffabriken, Gcwcrbeplätze und dergleichen ist aus je^SO Personen durchschnittlich
cin Abort zu rechncn. Vcrkehren in solchen Anstallcn bcide Geschlcchier, so stnd gc-
trennte Aborte mit beionderen Zngängen anzulegen.

tz 73. Lage und Bcschasfenhcit dcr Aborträume.

Die Aborte, welche nicht in besondereu Gcbäuden oder Anbauten untergebracht
werden, einer U^fassungSwand^ anzulegcn und von Wohnräumcn durch un-

raumcS, Menfalls nber mindestcns o-gm bctragen. Vci Dachstockakwrten mit lie-
genden Jcenstcrn und bci außer Haus befindlichcn Aborlen kann cin Mindcrmaß
zugelaiscn werdcn.

Z 74. Svstem und Errichtnng der Abortc.

1. Die Abvne stnd nach dem Tonneasnstem oder nach dem Grubenshstem anzu-
lcgcn. Anjchlüsse an die Entwässerungsleilungen sind unzuläjfig. AusnahmLwcise
kann der Aiisckiluß von Pistoirs an die stävüschen ltanäle mit besonderer Erlaubnis
der Baupolizeibehörde unier Zustimniung dcs Stadlrates crfolgen. Jn solchem Falle
stnden die Vorschriflcn deS A 79 entsvrechende Amvendung.

2. In jedem Abort in ein Sitz mit gmschlietzendem Deckel anzubringen.

3. Da« vom Sitz in dcn Behälier sTonne oder Grube) führende Fallrohr mub
auS dauerhaftem «nd imdiirchiässigem Makrial ^Gußeisen, Steingul oder dcrgl.)

stehen und von der Wand durchgehends miiidcstens 5cm entfernt blribcn. Die
Seitcnrohre, welche von den Ablrittsttzen zum Hauptrohre sührcn, müstcn in mogüchst
spitzem Winkel, der keincssalls mehr als 35" haben dars, einaesügl sein.

DaS Hauptrohr soll miiidcftcn« 20cm weit scin; doch ist bci gcniigcnder Wasser-
spülung eine gcringere Weile zulässig.

4. Das Fallrohr ist nach oben a!s Dunstrohr ooil gleicher Wcite und in gleichem
Material oder in Zinkblech Ihnnlichst in geslreckter, senkrcchter Richtung uber Dach
und so hoch zu iühren, daß die Fenster zu Wohnungcn von den Ausströmiingen nicht
erreicht werden.

Bci^Neubauwn oder größc^en Umbauten kann die ^altpolizeibehörde ^die Her^

l,5t)m hohc wasscrdichtc Isolierwand vorzuniauern. Dw Einläufe dcr Pissoirs
find mit Wasserverschluß zu verseheu.

8 75. Tonnensystem.

^ ^8ür Aborte, welche nach dem Tonnenjystcm angclegt werden, greifcn folgende
 
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