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Adreßbuch der Stadt Heidelberg: Adreßbuch der Stadt Heidelberg nebst den Stadtteilen Neuenheim und Schlierbach für das Jahr 1899 — Heidelberg, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.2483#0470
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4SS

DieGräber auf den allgemeinenLeichenfeldern durfcn nur mit uiedrigenBlumen
und Gefträuchen, welche die Höhe von 1m nicht überschreiten und die tflruiidflächc dcs
Grabes nicht überhängen, bepflanzt werdeu; dasselbe gilt für die Familieiigräber iii
den vorderen Neihen; in dcn hiutereu tlleiheu und wo nnr eiue tlteibe vorhaiidcn isl,
dürfen mit Genehmigung der Friedhofs-ttommission nuch böbcre Pflanzcii cingcsetzt
werden.

Die Anpflauzuug von Läumeu odcr Gesträilciieii, welebe geuießbnre Fruchtc
tragen, ist untersagt und es ist ferner untcrsngr, Bäume oder Slrnncher nnsierhalb der
Gräbstätten zu pflauzen, zu versctzen uud zu eutserueii.

Bänke odcr Stühle dürfen dauernd uur auf dcm zu Familiengräbern gchörigcii
Geländc aufgesteltt werdcn.

8 30. Es ist gcstnttet, dic Gräber auf dcu allgemeine» Lcichenfeldcrn mil hölzcr-
nen Kreuzeu, deren Brcile jedoch diejenige des Grnbcs nichl überschreilcn dnrf, zu
versehen; dieselbeu müsseu durch den Friedhofnufseher gegen die biefür vorgeschcne
Gebühr gesetzt werdcn.

Einfassungeu dürfen nur aus Vteinen und nur inncrhalb der türnndflnche dcs
Grabes hergestellt werden.

Ebendasclbst dürfen mit Genehmigiing dcr Friedhof->-Komiiiission — nebe chl
— Denkmnle von Stein oder Metnll gcgen Entrichlung einer besondcrcn Tnrc niif-
gestellt werden; die Brcire derselben dnrf jcdoch die (ffrundfläche dcs tffrabes cbcnfalls
nicht überschreitcn. Iedes Denkmal mus; eine llntcrlnge von starkcn SchwcUcn aus
Eichenholz und einer Steinplatte crhallen; gcmnuerte Fundamente find unkcrfngl.

Dic Zeit dcr Bornahme dieser Arbcitcn ist dem Fricdhofnnsscher vorhcr anzn-
zeigen. Sechs Wochen vor Jnangriffiiahme der Uiiigrabung eines Leichciiseidcs wer-
den die Eigentümer der dort befindlichcn Grnbstcinc wiederholt öffcnllich nusgefordcrl,
dieselben zu entfcrnen; Grnbsteinc, welche innerhalb diescr Frist nicht cnlfcrnl sind,
fallen der Stadt anheim.

ß 31. An den von der Fricdhofs-Gommission bcffimmicii Pläken wcrden sowobl
einzelne als auch Fnmilicngrabstätten, bisher sogeu. Unufgräbcr, gcgeu dic fcslgcjclzte
Taxe und unter den in dcr Anlngc enlhnliencii Bcdiiigungcn nbgcgcbcn.

Die Fläche eincr solchcn Grnbstütle iff 2,40 m lang und 1,20 m brcit.

Der Friedhofaufscher hat übcr die Grnbstntten jcde Auskunfr zu erleilcn, uiUcr
thunlichsterRücksichtnahme nuf die Wünsche der Beteiliglcn dic Plntzc nuzuivcifen. dic
Aufträge entgegenzunehmcn und diesclben bchufs wciterer Behandlung dcr Fricdhoss-
Komnnssion zu übermitteln.

8 32. Die Familiengräber dürfcn nusnnhmswcise auch als Gruflcn hergcrichlct
werden. Bezüglich dcrselbcn wird bcstimmt:

1. Sie dürfen nur mit Gcncbmigiiiig dcr Fricdhoss-Kommission nnch Anbörnng
des Stadtbnuamtcs errichtct werden.

Die crforderlichcn Pläne sind zur Genehinigung vor Jnnngriffnahinc dcr Arbcit
der Friedhofs-Kommission vorzulcgen.

Die Umfassungswäiidc dcr Gruftcn siud niis hartgcbrnniitcn Bnckstcincn in dcr
Stärke von mindestens 1'/^ sfformalsteinen — 38cm und mit Ccment gcmnucrt hcr-
zustellen.

Das abschlicßendc Gcwölbc ist cbenfaiis aus hartgcbrnunten Bnckstcincii in dcr
Stärke eines gestrcckten Steincs — 2ücm mit Cemeut auszuführeii.

BehufS Perhindcruiig des EindringeiiS von Wnsscr ist daSGewölbc mitAsphalt
abzudecken.

Dcr Boden dcr Grust ist nus Cementboden von 20 cm Stärke herzustcllcn und
ebcnfalls mit ciner Lage Asphalt abzudcckcn.

Das Gewölbe, sowie dic Umfassungswündc des Jnnern sind mit 2 cm stnrkcin
Berputz von Cement zu versehen.

Der Verschluß der Gruft hat mittelst einer 12 cm starken Steinplnttc, wclche
in einer Umrahmung mit Falz licgt, zu geschehen. Diese Stcinplatte ist mit zwci
eisernen Ringcn zu versehen und nach jedcr Beisetzung wieder gut in Cemeut zu
verlegen.

2. Gruften müssen nach jeder Beisetzung einer Leiche wicder vollständig dicht
verschlossen und dürfen nur zur Beisetzung einer weiteren Leiche wieder geöffnet
werden.
 
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