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Adreßbuch der Stadt Heidelberg: Adreßbuch der Stadt Heidelberg nebst den Stadtteilen Neuenheim und Schlierbach für das Jahr 1900 — Heidelberg, 1900

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https://doi.org/10.11588/diglit.2484#0386
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346

8 17. Uebertretungen dieser Feuerlösch-Ordnung werden auf Grund dcs tz M
Z. 4 P.-St.-G.-B. an Geld bis zu 60 Mark oder an Haft bis zu 14 Tagen bestraft.

tz 18. Der Stadtrat ist berechtigt, fobald daS Bedürfnis hervortritt, die nicht
in der freiwilligen Feuerwebr stehenden männlichen staatS- »nd reichsbürgcrlichen
Einwohncr im Alter von 20 bis 45 Jahren — die aktiven Mililärpcrsonen aus-
genommen — als Hilfsmaiinschaft zn organisieren nnd unter das Kommaiido der
freiwilligen Feuerwchr zu stellcn.

MrMilin siir die Kedienung -er Feuerinellie- nnd AiariNuilM.

Polizeistation Rathaus.

1) Sobald an dem Klappenschrank im Nebenzimmer der Wachtstnbe eine Klappe
niederfällt, hat der dienstthucndc Schntzmann nach Mastgabc der sür dic Telephoiüei-
tnngen bestehenden Vorschristen die eiulanfende Meldung abzuiiehincn und, wenn ci
uber den Jnhalt keiiien Zweifel mehr hat, mit dcm Worte „Verstanden" zn benätigcii.

2) Betrifft die Meldniig eiuen Brand iniicrhalb der städlischen Geiuarkiiiig oder
wird diirch die Melduug von eiuer zuständigeu Behörde die Alarmiernug der srciwil-

verlangt, so ist alsbald nach Bestätiguiig der eiiipfaiigeueu Bleldimg
die Alarmleitnug iu Thätigkeit zu setzen. Dics geschieht, iudem dic Kurbel deS au dcr
ostlichen Wand angebrachten KastenS — nntcr gleichzeiliger Niedcrdriickuug des da-
neben befiudlichen KnopseS — cltva 40 mal rasch gcdreht wird. Die Kourrole dar-
übcr, dast die lieitung richtig filiiktiouicrt, gibt eiuc obcrhalb des Kastens au dcrWaiid
angebrachte Oilocke, welche milklingen must, wcnu die lieitnng iu Ordiiung ist. «Durch
das Anschlagen der Glocken werden sämtliche Chargierle nud Sigualisten der I.Feuer-
wehrkompaguie gleichzeitig geweckt, sowic die Kasernenwache benachrichtigt.)

Gleichzeitig ist — falls es sich uin einen Brand inncrhalb der städtischcu Ge-
markuug haudelt — durch Einschallen cines Hebels, welcher sich in eiilem au der
nämlichcn Wand angebrachten Kästchen befindet, das Glockeiisignal auf dcm Turme
der Heiliggeistkirche etwa sünf Miiiuteii lang in Bewegnng zn segen

Endlich ist mittelst der über dem Kastcu der Alarmlcilung besindlicheu clcktri-
schen Schelle der Natsdiener herbeiznrufeiu

3) Hieranf wird dic Meldnng weitergegeben an:

Polizeistation Bismarckplatz,

Städtisches Gaswerk.

Meldnngen über Brandfälle im Stadtteil Lchlierbach sind nicht weiterzugcben.

Der dienstthueude Schutzmann hat sodaun den Klappenschrauk anfmcrksaiii zu
beobachtcn, um weitere Meldungen, die alsbald von den Ehargiertcii der Fenerwchr ec.
einlausen wcrden, abzunehmen und zn erledigen. Hierbei ist dcrselbc von dem Rats-
diener zn unterstützen.

Jnsbesondere ist daranf zn achten, daß das Turlnglockensignal uach Ablanf
von etwa fünf Minuten abgestellt wird.

4) Besonderes Ailgeumcrk ist zn richten auf die mit „Telcgrapheuamt" bczeich-
nete Klappe, iveil hier särntliche Melduiigen einlanfen von deiijeuigen Häusern,
wclche eine besondere Meldestelle nicht besitzen uud durch Bermittluiig des Haupt-
meldeamts sprechen.

5) Meldungeii über Brände im westlichen Stadtteil, welche vou
derPolizeistation Bisuiarckplatz einlanfen und wegen deren dort bereits alarmicrt ist:
Kommt eiiie solche Melduiig von dcr Polizeistalion Bismarckplatz ein, so ist ebcufalls
die Kurbel zn drehen uud anch das Turmglockensignal in Bewegung zu setzen.

6) Meldungen über Brände im Stadtteil Schlierbach: Koinint
eme solche Meldung ein, so ist zunächst die Polizeistelle Schlicrbach telcphonisch in
Kenntnis zu setzen, salls die Meldung nicht von dieser ausgcht; sodaun ist die Kurbcl
zu drehcn und ebenfalls das Turmglockensignal in Bewegung zu setzen.

7) Kaminbrand.

Wird nur der Ausbrnch eines Kaininbrandes gemeldet, so hat dic Alarmieriing
mittelst der Kurbel und des Glockensignals zu unterbleiben. In diesem Falle sind
nur folgende Personen telephonisch zu verständigen:

1. der I. Kommandant,

2. der II. Kommandant der freiwilligen Feuerwehr,

3. der Kaminfegermeister,

4. der städtische Brunnenmeister.
 
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