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Adreßbuch der Stadt Heidelberg: Adreßbuch der Stadt Heidelberg nebst den Stadtteilen Neuenheim, Schlierbach und Handschuhsheim sowie dem angrenzenden Teile der Gemeinde Rohrbach für das Jahr 1912 — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.2492#0671
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612

Ä) Jn Getreidemühlen an höchstens 26 Sonn- und Festtagen im Jahre;

b) in den sonstigen ausschließlich oder vorwiegend mit unregel-
niäßiger Wasserkraft arbeitenden Betrieben an höchstens 12
Sonn- uild Festtagen im Jahre.

Wcnn die Sonnt<lgs<rrbeitcn lünger als drci Stunden doucrn, so sind
die Arbciter entweder on jedem dritren Solliitag volle 36 Stunden oder an
jedem zweiten Sonntog mindestens ill der Zett von 6 Uhr morgens bis 6 Uhr
obends oder in jeder Woche während der zwcitcn Hälste eines Arbeitstoges,
und zwor spätestcns von 1 Uhr nochinittogs ab, von jcder Arbeit freizulossen.

Außerdem ist den Arbcitern, wcnn dieselüen durch die Sonntogsorbeiten
vom Bcsuche dcs Gottcsdicnstes behindert werden, on jedem dritten Sonn-
toge die zum Bcsuchc des Gottesdienstes ersorderliche Zeit sreizugeben.

Die Sonn- und Festtogsarbeiten sind von den Gewcrbetreibenden mit
Lcn in § 106 c A'bs. 2 G.-O. bezeichneten Angoben über die Zohl dcr beschäf-
Ligten Ärbeiter, die Doucr ihrer Veschästiguiig, sowie die Art der vorgenom-
menen Arbeiien in dos doselbst vorgeschriebene Vcrzeichnis einzutrogen.

Wegen der Führung dcs Perzeichnisses verweisen wir ous dos oben II. .-V
Ziff. 4 Bemerkte.

III. Jndem Vorstehendes znr ollgemeinen Kenntnis gebrocht wird, wird
besondcrs dorouf ousmerksom gemocht, doß die übcr die Sonntagsruhc im
Houdelsgcwcrbe getroffenen Bestiiumuugen (vcrgl. diesseitige Bekonnl-
mochung vom 24. März 1893) durch diese Bekountmachuug nicht berührt
wcrden.

Dobei wird uoch bemerlt, doß Arbeiter, welche aus Gruud der oben —
II L Ziss. 1—12 — erwähilteu AusuohnlebestimmuN'geu mit Souutogsorbei-
ten beschäftigt werden dürsen, während der ihnen ousbedungenen Nuhezeit
ouch nicht zu Arbeiten in dem etwo mit dem Betriebe verbundenen Hondcls-
gewerbe herongezogen wcrden dürfeu.

iVorkoussstellvu,

Bekanlitmachnilg Gr. Bezirksamts vom 1. April 1909 Nr. 24537IV.

Den Vollzug der Gewerbeordnung, hier den Achtuhr-Ladenschluß betr.

Mit Wirknng vom 1. April 1909 ab ergeht BezirkSamtliche Anordnnng

betreffend:

dcn spätcren Ladcnschluß (nach 8 Uhr abcnds) an eiilzeluc» Tagcn dcs Inhres

und dic Rnhczeit dcr Aiigcstclltcn.

I. Auf Grund von § 136 e der Gewerbeordnung dürfen Bcrkaufsitellci,
sür den geschästlichen Verkehr on solgenden Togcn bis 9 Nhr abends ge-
ösfnet sein:

1. olle Verkonfsstellen:

om Donnerstag nnd Somstog vor Ostern (Karwochc);
om Freitog uud Somstog vor Psinosteu;
om Mittwoch vor dem Fronleichnomstog;

vom 1. bis einschlicßlich 24. Dezeinber täglich mit Alisnahme dcr
Soilntooe und des 8. Dezember;
am letzten Werklag im Lczembcr;

2. oußerdern:

die der Mctzger dcs Stadttcils Neuenheim am Samstag vor dcm Ncuen-
heimer K'lrchweihsest.

Da Lurch diese Festsetzung die Höchsizahl von jährlich 40 Tagcn nicht er-
schopft ist, bleibt die Bestimiuling weiterer Ausnohmetoge sür etwoige
unvorhergesehcne Fälle vorbchaltcn.

ll. Auf Grnnd vou 8 139 0 Ziss. 3 der Gewcrlx'orduulig siude'n die Be-
stimmnngcn dcs 8 il 99 e nbcr die Gewährung eincr Nuhczcit und eincr MittagZ-
pausc sür die iu ofseuen Verloussstellcn nnd den dozu gehöreuden Slchreib-
ÜuT'n l.üoutore) >md Looerränmen beschäjjigien Gebüsen, Lehrlinge und
Arbciier on den imter I aufgcführten Tagcn keine Anwendung.

Lo durch diese Festsetzung die Höchstzohl von jährlich 30 Togeu nicht er-
schöpst ijt, bleibt dic Best'.mmung weiierer Ausnohmetoge iimcrholv dcr ge-
sctzlichcn Greuze für eiwoige unvorlx'rgesehene Anlässe vorbehalteu.
 
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