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WegreiinMMgrii Ser Men Mnrer.

(15. November 1918.)

I. während die militärifche Ärankenpflege unter militärischen Spltzen
(Reservelazarettdirektor und Lhefarzt des Reservelazaretts) steht und mancherlei
llriegseinrichtungen und -Zürsorgen Zweige de? ftadtischen Gemeindedienstes
geworden sind, auch die Mrsorge sür Rriegsbeschädigte und für ksinterblie-
bene von Rriegern im „kseimatdank" schon während der Rriegszeit eine besondere
Vrganisation erhielt, wird die freiwillige Krankenpflege im Sinne der für das
Reichsgebiet erlassenen Dienstvorschrift vom 12. Rlärz 1907 und der badischen
«vereinslazarettanweisung vom 3. Dezember 1910 als ein Teil der Reichs-
und Landesorganisation vom Roten Rreuz, während des Rrieges in beson-
derer Kusgestaltung, betrieben. Und zwar für kseidelberg durch den Ve-
zirksausschutz vom Koten Kreuz, auf Grund schon zuvor hierzu im Frieden
erfolgten Zusammenschlusses des Männerhilfs- und des Krauenvereins der Stadt,
sowie der Frauenvereine und der Sanitätskolonnen der Vezirksorte: diese bei-
derlei vereinigungen bestehen in Bammenthal-Reilsheim, ksandschuhsheim, Rirch-
heim, Leinien, Mauer, Uleckesheim, Neckargemünd, Rohrbach, Sandhausen, Wald-
hilsbach und Ziegelhausen- Frauenvereine allein in Heiligkreuzsteinach, Neuen-^
heim, Rußloch, Schönau, Waldwimmersbach und lvilhelmsfeld' eine Sanitäts-
kolonne allein in Dossenheim. Wenige Tage vor dem Rriegsausbruch wurde
in l)eidelberg der deutsche Führer- nnd klerztetag abgehalten, rvelcher durch
das Zusammenwachsen der Sanitätskolonnen für den Empsang und Transport
verwundeter die vorzüglichste vorbereitung war.

Da nicht nur die obengenannten, durch Vorschristen berufenen Rrästc, son-
dern auch ganz freitätige sich Liebeswerken sonst im Rrieg widmeten und das
Rote Rreuz neben der Rrankenpflege vieles sonst erfaßte, ist der Umfang
der Rote Rreuztätigkeit nicht mit einem kurzen lvort zu bezeichnen. Lr soll
aus der nachfolgenden Darstellung erhellen, der auch ein verzeichnis der Rote
Rreuzstellen hierselbst mit den sür den verkehr erforderlichen klngaben beigefügt
ist. Ein erschöpfendes verzeichnis würde zu weit führen. Oer Zustrom an
Rräften war bei Rriegsbeginn reichlicher, als der Bedarf, und ist an einge-
gliederten weiblichen Rräften auf 600, an anännlichen auf etwa 1300 zu ver-
anschlagen; dazu kommt die Gesamtheit der Spender ohne vereinsmitglied-
schaft und die Förderung, rvelche überhaupt gewäbrt wurde von der Einwoh-
nerschaft in Stadt und Vezirk, von militärischen und Zivilbehärden, Geist-
lichkeit und Lehrerschaft, Rörperschaften, verbindungen und vereinen, von
sümtlichen Vanken, serner durch die volksabende — und ganz bcsonders durch
die Stadtverwaltung.

II. Oer Vezirksausschutz, welchem u. kl. auch 3 Delegierte des Rommissars
und Snspekteurs der freiw. Rraukenpslege nngebören, leistet die Gesamtleitung
und -Vertreiung, Geldbeschaffung und Rontrolle und ist die Veratungsstelle, in
welcher zugleich die Erfahrungen und kvünsche aller Linzslzweige zum Rusdruck
kommen. klcht Hauptahteflungen und 8l Zweigstellcn (einschließlich Rolonnen
und Sammelstellen) sind beteiligt am vollzuge der vielen und gar verschieden-
artigen Einzelaufgaben und stellen zusammen den Eigenbetrieb des Roten Rreu-
zes dari außerdcm sind demselben in Bezug auf vereinslazarette, Schwestern-
wesen, Statistik u. R. bestimmungsgemäß einigc Vbliegenheiten aufgetragen'
für die Zuteilung von Neutralitätsabzeichen im Bezirk besteht ein besonderer
Zweigausschuß, der 2696 klbzeichen ausgab. kiinsichtlich der Oicnsträume war
der Vezirksausschuß teils bcim Frauenverein, tcils beim vorsitzcnden v. Sage-
inann, zu Gast. klnch dcn Nbteilungen kamen vielfach — dort erwähnte —
unentgeltliche Raumgewährungen zu Gute!.
 
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