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Stadtbuch der Stadt Heidelberg: Stadtbuch der Stadt Heidelberg nebst den Stadtteilen Handschuhsheim, Kirchheim, Wieblingen, Rohrbach und den zur Stadt gehörenden Siedlungen für das Jahr 1928 — Heidelberg, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.2510#0079
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Feste Vkücken im Heidelberger Ltadtgebiet

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schafftt wider gedachte Steingass' wird; ge-
dachte Steingass' wird sodann regulär und
eine der schönen Straßen mit der Stadt hei-
deiberg, der deßfallsige verband (klufwand)
aber nicht sonderlich stark, sondern in Kück-
sicht der Sicherheit und sdes) allgemeinen
Nutzen(s) geringfügig sein." — Soweit das
Gutachten Mayers, datiert Mannheim,
den y. klpril 1785, M-'per, Vauinsp. m. pr.
Mathias Maper schiug -lüt diesen Gedanken
alle seine Gegner aus dem Felde, er blieb
Sieger! Und wenn auch von mancher Seite
das Gutachten angegriffen wurde, die bes°
sere Linsicht drang durch, umsoiuehr, als
Mayer in Wirklichkeit der einzige Meister
war, der über die pfeilerfundamente ge-
nau Vescheid wußte, nachdem er allein sie
auf das gründlichste untersucht hatte.

ver Bau wurde sodann in klngriff ge-
nommen und ein musterhaftes Vauprogramm
entworfen und von Serenissimus gutgeheißen.
Ich möchte von diesem programm nur die
punkte erwähnen, die dcn Vrückeirerbauer
zum Gegenstand haben, Ls soll nach „dcs
Vauinspektors Mayer wohlaufgestellten, mit
dem geheimen Nanzleysigill bedrucktcn plan
und überschlag" auf die alten, meist noch
brauchbaren pfeiler an der Steingasse bis
an das jenseitige Vergufer einc ganz steinerne
Vrücke völlig aus guten, gesunden (huadern
auf alleinige ohnbestimmte Nosten der Stadt-
rentmeistereikasse zu lfcideiberg erbaut wer°
den." Vrei Sahre waren vorgesehcn.

Vauinspektor Maver wird zum Vaumeister
dicser Lrücke, „um solche nach seinem plan
und lleberschlag schön und inruerhaft aufzu-
führen", ernannt. „Vrückenbaumeijter" Mayer
soll „mit Genehmigung und vormissen des
Commissarii (von vabo) ailc klkkorden über
gesammelt« Materialien, die klufseher, Mau-
rer, Steinhauer- »nd klrbeiterbelohnungen auf
das geuaueste nach eines jeden Hähigkeit und
Fieiß -v^uiieren. Viese klkkorde sollen dem
Ministerium zur vorherigen Katificativii vor-
geiegt weden."

va Mayer sich dem Vrückenbau ganz eigen
und allein widinen muß, „so wird derselbe
von seiner Cameralbouinspek<ordienstobliegen-
heit bis nach geendigtem Vrückenbau mit
Veibel^allung seiner genießendcii Vestallung

interim dispensiert". Herner wird Mayer
ermächtigt, zu den notwendigen Schreibe-
reien ein fähiges „Subjectum" anzustellen und
nach willkür auch wieder „bei mindest ver.
spürendem unfleiße" zu dimittieren Und ein
anderes anzujtellen.

Mayer, der beständig zu kjeidelberg bleiben
muß (er wohnte in Mannheim), soll für
chuartier und seine Leibzucht mit Linschluß
allenfalls nötiger voiture täglich drei Gul-
den bis zur vollendung des Vaues" erhalten.
klußerdem wird dem Vaumeister bei „bewährt
befundeuer resp. guter klufsicht und Direction
gesvhrier guter Gekonomie, bezeigter Treue,
Fleiß, Lmsigkeit und baldest menschenmög-
iichster Veendigung dieses Vaues eine billige
Velohnung und sonstige Vegnädigung nach
verdiensten höchstguädigst zugesichcrt". Für
alle varkommnisse ist dem Vaumeister schleu-
nigste Rechts- und andere kjilfc zu leistcn. vie
im Stadtmald für den Vrückenbau gefällten
Lichcn sind an Mayer gleich zu vcrabfolgen,
soweit er sie benötigt, die übrigen zum Fond
des Vaucs zu vcrsilbern. — vics sind die
hauptsächlichsten punkte des programms, die
Mathias Maycr bcrührcn. Ivir crschen dar-
aus, daß die kjauptlast der klrbeiten auf den
Schultern des Vouinspektors ruhtc. vas Vau-
programi» ist datiert: Schwctzingen. den
I. öuly 1785.

Uber die vollcndnng der Vrücke spricht eine
Veiiierkiuig im Natsprotokoll vom 15. Sep-
tember 1787. Ls heißt d«: „In dicsem önhre
wurde die ljauptaltanc jenseits des Neckars
und somit gottlob! die gauze Vrücke fertig."

Ö» jedem gräßeren <§luß-)Vogen wur-
den 11 000 llubikschuh (huadersteine gc°
braucht. (lvundi: Geschichte imd Veschrei-
bung der Stadt ljeideibcrg, Mannhenn 1805
S. 12b.) Ls waren täglich 220 bis 250 klr-
beiter zur Stelie. Neben der Vrücke waren
Stege erstellt, um das Vaumaterial beizubrin-
aen Um die pfeilerfundamente wurden
Steinanfschüttungen - bereits oben erwähnl
— gemacht. Später wurden Eisfönger an-
gebrachi. Vas Nachieilige der V">ckc für
den verkehr waren (Vaer, 5. H. Lhronik
über Straßenbau und Wasferverkehr in dem
Großherzogtum Vaden, Verlin 1878 5. 67)
die starken Steignngen, von denen die links-
 
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