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Stadtbuch der Stadt Heidelberg: Stadtbuch der Stadt Heidelberg nebst den Stadtteilen Handschuhsheim, Kirchheim, Wieblingen, Rohrbach und den zur Stadt gehörenden Siedlungen für das Jahr 1928 — Heidelberg, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.2510#0080
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16

I. Ph. K. Uintz:

seitige 8,3«/o, 8ie rechtsseitige 6,75«/» Gefäll
besitzt, so daß vorspann genommen werden
mnßte, wenn auf ein pferd mehr nls 25
Zentner Last kamen. Der vorspann kostete
12—18 kr. für das pferd. viese Steigung
in verbindung mit der steilen lvendung der
schmalen Stadtstraße und dem oft sehr schlech-
ten pflaster gab dem Güterverkehr oftmals
veranlassung, heidelberg zu umgehen und we-
nigftens bei guter lvitterung den vicinalwez
von Leimen über Dftersheim, Neckarhauscn,
Ladcnbiirg und Großiochsen einzuschlagen, so
daß die Kegierung sich auf Kndringen der
Stadt lfeidelberg veranlaßt sah, wegen des
verlustes an Lhausseegeld und Vrückengeld
auch von diejer sogenannten „klusbruchsstraße"
lveggeid zu erheben und im Sahre 1810 die
Venützung diescs Iveges für die außer Lan-
dcs fahrenden Güterfnhren zu vcrbieten.

1770 wurde die so oft in der Litcratur si">-
genau) zitierte Brückenordnung ausgegcben,
die ich ihrcr lviä/tigkeit halbcr nach dem
Griginal wiedergebc. Sie heißt (s. S 18):

vieser ausführlichcii folgte die nächjtc vrük-
kenordnung mit dem Titel:

„Neue kseidelberger Neckar Vruckkii-Didnung.

/Xd Nosciipt.'i t'Icirreirtissinui hroreir>i>8iiiri
ciato 2yten Vov. 5ten Vcc. 1788 dann 4ten
Senner >780." Sie war cine lviederholung
dcr alten. Ls waren lediglich die Lejtimmun-
gcn über die Iudcn gestrichcn, „da dieselben
vi Noscripti Oeirreirtissiirri cie >7. Xov. 1704
denen Lhristcn gleich gehaltcn werden" und
„als srandclslcute und lsiitmenschen zu be-
Irachten jcicn".

Nehren wir zur Vrücke sclbst zurück.

Die Lortürme, dic — wie oben crwähnt
— noch von der alten Stadtbesestiguny
srammen, tragen siugelsprrren, die bei
jcder Instandsetzung getreulich behütet wur-
den. Sie rühren von der Veschießung durch
die Frauzosen gelegentiich ihres fruchtloscn
Brückcnsturmes gegcn dic Ksterrerchcr im
Sahrc 1709 hcr. V.us der Säi.seitc des Tores
-cien wir dahcr die Snschrift: „Oiesc Brücke
verteidigte am 1b. Gktobcr 1799 gegen dcn
Bnsturin dcr Zranzosen mit heldenmütiger
Tapscrkeit und siegrcichem Lrfolg das Gcstcr-
reichische Ulanenregiment Fürst Schwarzen-
berg."

ver klassizistische verbindungsbau zwischen
beiden Tortürmen wurde bei der Trbauung
der „Vlten Brücke" eingefügt.

vic Brücke selbst hat einc Länge von
198,18 Isieter (gemessen vom Ufer bis zur
siußenkante des ebenerwähnten Turmes auf
horizont 4- 95 Isieter über 14. >l.). Sie hat
zwei Landpfeiler (auf jedem Ufer einen) und
b Strompfciler. Um die letzten wurden als
Schutz gcgen Unterspülung die obenerwähn-
ten klufschüttiinzcn angebracht. vic Scheitel-
punktc der einzelnen Gewölbe sind in ver-
schiedener lhöhe gelegen, wobei ein wohlpro-
portioniertes mathematisches vcrhältnis zum
klusdruck komint (klbb. der ganzen Brücke).
vie Flußpfeilcr sind beiderseits von klltancn
gekrönt, wclchc durch sicnaissance-Ballustra-
den unterbrochen sind (vcrzl. klbb.). von
ihrcr gcnauen Gcstalt gcben dic bcidcn 6b-
bildungcn cin anschaulichcs Bild.

1788 wurde die übcrlebenszroße Statuc
siarl Thcodors, dcs Kurfürstlichcn Bauhcrrn
dcr Brückc auf eincni 6usbau dcs erstcn
Strompfcilcrs aufgestcllt, 1790 auf dem cnt-
sprcchcndcn Pfeiler der Ncuenheimcr Seite die
Statuc dcr pallas 6thc»e, welchc „auf die
damaligc geistigc und matcricllc Blütc der
Psalz hinwcisen" solltc. ver Urheber bcider
ijt der kjofbildhaucr und prosessor an dcr
Isiannheimer öcichnungs - 6kademie sionrad
Linck, cin in Spepcr geborener Uünstler, der
siär in lvien und Bcrlin gcbildet hattc.
vic Inschristcn auf den Standbildern lauten:

v/Vl./VI'l.XOsiHiVI ?^'I?I
o^irooo II4I10D0IL0
1-100 ?ILV>Vri8 VIOXMlDX'siOVl V0S0ID
8814-VI'08 ?O?0?08((>01/

II IOI08I.II 0 ? 0. ? X 818
.V X X O VII ) 0 0 OX X X VIII

siarl Theodor-Statue.

Inschriften der cingelassenen Isiarmortafeln:

Gebohrcn, so glücklich zu sepn, wie zn de-
glücken, sieht Tr

vcr Zriedfertigstc von Gtto von Ivittelsbach
und Rudolfs Tnkeln,

vcrcinigt unter seincm Sccptcr das lang ge-
theilte Trbland.
 
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