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Amelung, Arthur [Hrsg.]; Jänicke, Oscar [Hrsg.]
Ortnit und die Wolfdietriche: nach Müllenhoffs Vorarbeiten (Deutsches Heldenbuch) (3. Teil, 1. Band) — Berlin, 1871

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https://doi.org/10.11588/diglit.2039#0008
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X Einleitung

^gemeinen text', zweitens durch die in der Dresdener hs. 103 enthaltene
bearbeitung des Ortnit. die folgende Untersuchung soll das begründen.

Der gemeine text des Ortnit ist eine bearbeitung des Ambras-Wind-
hagener textes, die veranstaltet ward um dem Wolfdietrich 'von Athen'' als
einleitung zu dienen, diese einleitung blieb dem gedickte auch, als es später
mit Wolfdietrich B 'von Salnecke1 zum 'grossen' Wolfdietrich D verschmol-
zen ward (s. unten), der gemeine text ist, erhalten in den oben beschrie-
benen handschriften

C, a b c d e f g y z.

Die in diesen hss. enthaltene recension und der Ambras-Windhagener
text müssen scharf auseinander gehalten werden, nach EtimüUers ausgäbe
könnte es erscheinen, als ständen iiiWund allen übrigen von ihm benutzten
hss. nicht zwei verschiedene recensionen sich gegenüber, sondern nur eine
bessere und mehrere relativ schlechtere hss. neben einander, daher konnte
wol die Windhagetier hs. mitunter aus einer einzigen jüngeren hs. emen-
diert werden, auch wo ihre lesart durch die übrigen unterstützt ward, nun
haben aber diese jüngeren kss. so bedeutende und eigentümliche abwei-
chnngen vonAWgemein, dass letztere nicht unabhängig von einander durch
allmähliche Verschlechterung des textes in den einzelnen hss. entstanden sein
können, sondern notwendig aus einer gemeinsamen vorläge herstammen
müssen, das gemeinsame der hss. abcdefgyz besteht zunächst darin,
dass die erzählung mit 521 abbricht; ferner finden sich grössere Interpo-
lationen, die allen diesen hss. gemein sind {s. anm. zu 419. 467. 483). ob
C diese eigentihnlichkeiten auch hatte, lässt sich aus den vorhandenen
bruchstücken nicht mehr ersehen, im übrigen aber unterscheidet sich der
gemeine text durch eine menge kleiner zusätze, auslassungen, Umstellungen
nnd mannigfach veränderten Wortlaut, und hier zeigt es sich deutlich dass
C zum gemeinen text gehöre.

Lassen wir nun zunächst diese bruchslücke der hs. C bei seite, so zer-
fallen die vollständig erhaltenen hss. des gemeinen textes in zweiklassen,
(|c i£%./iJ^aJiJid-(£) und efo W-> die Holtzmam in seiner ausgäbe des Wolfdietrich
i deutlicher geschieden hat, als es Ettmüller tat. jede dieser Massen muss
auf ein besonderes original zurückgehen, da oft genug alle hss. je einer
Masse fehler mit einander gemein haben, von denen die andere Masse frei
ist. vollständig lagen mir von diesen hss. nur aceyz vor: in ac und e ist
der gegensalz deutlich, z stellt sich zu ac, y zu e; dass d zu ac, f zu e ge-
höre, geht schon aus dem bei Mone und Ettmüller angeführten sicher her-
vor, und was b und g betrifft, so verlasse ich mich auf Holtzmanns angaben,
(eh beschränke mich daher im folgenden auf a c und e als repräsentanten
beider Massen, wie man bei Ettmüller sieht, weichen e und f so wenig von
einander ab, dass eine von beiden für meinen zweck völlig genügte: ich habe

Jf
 
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