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Amelung, Arthur [Hrsg.]; Jänicke, Oscar [Hrsg.]
Ortnit und die Wolfdietriche: nach Müllenhoffs Vorarbeiten (Deutsches Heldenbuch) (3. Teil, 1. Band) — Berlin, 1871

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https://doi.org/10.11588/diglit.2039#0023
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zum Ortnit XXV

DHB. 5, XLI). die mit unserem gedickte oft wörtlich übereinstimmende
Schilderung der waffen Ortnits bei Albrecht (Ecke 21— 24. 30 — 33.
Ortnit 112—117. 177 —179.) kann nicht aus dem älteren gedickte
stammen, welches die gemeinsame vorläge Albrechts und der Thidreks-
saga cap. 96—107 bildet, denn die beziehungen auf Ortnit und Wolf-
dietrich hat erst Alb?*echt hinein gebracht; die Thidrekssaga weiss nichts
davon, dass Eckes waffen dieselben seien, die früher Ortnit und Wolf-
dietrich getragen hatten. Albrecht identificiert die waffen Eckes mit
denen Orlnits, weil es in seiner vorläge hiess, dass Alberich Eckes waffen
gefertigt habe (Th. s. cap. 98 Alfrikr, Ecke 78. 79 getwerc, 80 ein
künec dem dienten diu getwerc). dass Albrecht etwa eine ältere bearbei-
tung des Ortnit benutzt, wäre eine unnötige annähme, weil was er 81. 82
eigentümliches über Ortnits waffen berichtet, deutlich aus dem älteren
Eckenliede stammt und sich dort gar nicht auf Ortnits waffen bezog
(Th. s. c. 98); es ist aber auch darum unwahrscheinlich, weil nur die gegen-
wärtige bearbeitung, die den zwerg Alberich einmischt, zu der identißcie-
rung der waffen Ortnits und Eckes anlass geben konnte, da nuti Albrecht
vor 1241 dichtete, so kann der Ortnit nicht später als in den dreissiger
jahren, wol aber noch früher gedichtet sein, nun kommen zu diesem ergeb-
nis die historischen beziehungen, die das gedieht bestimmt in die jähre
1225/26 weisen, ich darf hier diesen teil der erwähnten abhandhmg
Müllenhoffs wiederholen, es heisst s. \86—192:

Der dichter entwirft ein ideales bild von einem einheitlichen königreich
Italien, icie es Friedrich der zweite nach seiner rückkehr aus Deutschland
in den zwanziger jähren des dreizehnten Jahrhunderts herzustellen suchte
und in gewisser weise auch nach damaligen begriffen bis 1226 zu stände
brachte, dass der dichter diese zeit vor äugen hatte ist klar. Ortnit ist könig
in Lamparten über elliu lant ze Walhen, alle lande vom birge unz an
daz mer hat er bezwungen und ausser den lombardischen Städten sind ihm
auch Rom und Latran dienstbar 3—6; auf die päbstliche herschaft wird
überhaupt keine rücksicht genommen, zu Trient hat er wie die Staufer
seinen potestdt 512. 515. Toscana ist in der hand seines markgrafen
Helmnot 10, 47. Troja in der Capitanata, wo Friedrick sich wiederholt
aufhielt, * ist der sitz des herzogs Gerwart, dem auch Luceria (Nuceria)
und Benevent (Nutsehir und Bönavente) Untertan sind 39. 48. beide
Sicilien endlich vereinigt, wie Friedrich, in einer hand Ortnits mächtigster
vasall und ihm besonders lieb und zugetan (61—63), der Saracene
Zacharis, der heiden von Cecilje 41, der wise heiden 65, der heiden von

nach Böhmer im merz 1222, im Juni auslest dezember 1225.
 
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