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Amelung, Arthur [Hrsg.]; Jänicke, Oscar [Hrsg.]
Ortnit und die Wolfdietriche: nach Müllenhoffs Vorarbeiten (Deutsches Heldenbuch) (3. Teil, 1. Band) — Berlin, 1871

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https://doi.org/10.11588/diglit.2039#0043
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zum Wolfdietrich A XLV

sehr häufige apokope solt usw. für soltu usw. findet sich hier nie. unerhört
sind im Ortn. und Wolfd. apokopierte formen wie der man 561,1. prät.
freit 516,2. seit 533,4. dat. lant 528,1. bart 584,4 als reimworte. dagegen
findet sich die dort häufige synkope der vorilbe ge hier niemals, im übrigen
ist der gebrauch der apokope und synkope ungefähr derselbe wie dort.

Im metrischen zeigt sich eine eben so grosse Verschiedenheit, nicht nur,
dass die dreisilbigen auftakte fehlen, auch der zweisilbige ist sehr ein-
geschränkt, während er im Ortn. und Wolfd. gar nicht zu zählen ist,
findet er hier, wenn man von fällen absieht wo er durch elision und
synalöphe einsilbig wird, in 800 halbversen nur 15 mal statt, und zwar
wird er dann immer durchpartikelnpräposilionen und andere leichtwiegende
Satzteile gebildet, während dort oft genug subject oder prädkat des salzes
im auftakt steht, es ist daher gewis gerechtfertigt, dass ich 546,2. 554,1.
561,2. 600,3 die synkope in der Schreibung ausgedrückt habe; 583,4.
577,2. 532,2 habe ich aus demselben gründe kleine nahe liegende änderun-
gen vorgenommen, jedes falls aber durfte 5 46,2 der dreisilbige auftakt
nicht stehen bleiben, da der zweisilbige auftakt selten ist, so wird man in
zweifelhaften fällen auch die achte halbzeile immer mit 4 hebungen lesen
müssen, solche fälle sind aber selten, da sich der fortsetzer in diesem stück
an das vorbild des Ortnit und Wolfdietrich gehallen hat. Übergang der
periode aus einer Strophe in die andere findet jedoch nie statt, schwebende
betonung tritt zwar im auftakt ein, sonst aber ist das starke überwiegen
des versaccentesüber den wortaccent hier nicht wahrzunehmen, bei den com-
positen mit un hat im Ortnit und Wolfd. die zweite silbe den hochton, hier
die erste (526,1. 566,4. 567,1. 571,1. 572,4; nur 578,2 unwtPge). eine
incorrecte betonung die dort nicht vorkommt, ist auch 573,3 mitalle, tief-
toniges e erleidet die gleiche einschränkung, wie dort (553,1. 604,2). die
Unterdrückung des tieftonigen e findet nicht nur vor liquiden statt, sondern
auch in harnesch 573,1. die behandlung der versschlüsse ist correct; ver-
schleifungMX 585,2. 589,1. 594,2. 599,2. 602,4. 603,2. 604,3; aus-
fall eines tonlosen e nur nach liquiden, von ursprünglich zweisilbigen: im
(5 mal) ir 550,3. 566,1. der 582,3. vil 521,4. dar 597,4. dem nur nach
Präpositionen 550,2. 554,1. apokope nur in unde zwischen formelhaft
gepaarten metrisch einsilbigen 517,4. 575,1. 584,4. vor vocalisch anlau-
tendem einsilbigem worte steht mit Malus rosse an 592,2. kurze silbe vor vo-
calisch anlautender hebung schliesst auf n 542,4. 584,3. r 599,1. ec 529,2.
Zu allen stilistischen, grammatischen und metrischen Verschiedenheiten
kommen endlich noch innere sachliche Widersprüche, wenn wir uns bei
dem nachweis jener formellen Verschiedenheiten nur auf das in A über-
lieferte stützen konnten, so lässt sich hier die Untersuchung auch über das
nur in K erhaltene ausdehnen, während Wolfd. 1 506 überall mit sich
 
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