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Amelung, Arthur [Hrsg.]; Jänicke, Oscar [Hrsg.]
Ortnit und die Wolfdietriche: nach Müllenhoffs Vorarbeiten (Deutsches Heldenbuch) (3. Teil, 1. Band) — Berlin, 1871

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https://doi.org/10.11588/diglit.2039#0044
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XLVI Einleitung

selbst und mit dem Ortn. in vollkommenstem einklang steht, treten hier
auffallende Widersprüche ein. so wird 548,1 vorausgesetzt dass diewittwe
Ortnits Liebgart heisse (548. 553. 583), während doch der name weder im
Wolfd. noch im Ortnit zuvor genannt worden ist. der markgraf, der Ortn.
593,2 um die königin wirbt, ist Helmnöt von Tuscän; hier heisst er 538,1
der gräve Herman. sodann heisst Wolfdietrich selbst 532,4 von Salnecke,
was gar nicht zu unserem gedichte, sondern nur zum Wolfd. BD passt.
von daher stammen denn auch die beiden eben erwähnten namen: graf
Hermann von Tuscan Wolfd. DIU 54 (314 H). VII 146 (1447#). 170
(1471 H) usw. ferner wirdK25b,3 gesagt, dass Berchtung den Wolfdietrich
bereits vor dem verzauberten schlösse gewarnt habe, in welches er hinein-
geht, das ist aber in unserem gedichte gar nicht begründet, endlich wird
601,1 gesagt, dass Wolfdietrich einen löwen im wappen führt; das wider-
spricht 425. 426, wo Wolfdietrich sagt dass ihm noch nicht Schildes ambet
wart, dass er sich erst in zukunft ein wappen erwählen wolle.

Über allen zweifei erhoben wird aber die tatsache, dass 506 ff. nicht
von dem Verfasser von 1 —506 herrühren könne, wenn wir das Verhältnis
des Wolfd. A zu den übrigen Wolfdietrichen genauer erwägen, von diesen
sind B und C selbständige gedichte, D eine zusammenschmelzung von B
und C,s. Müllenhoff z.g. d. N. ?*. 2 4. die hs. von B, welche der Verfasser von
D benutzte, muss aber in einigen stücken von den uns bekannten abgewichen
sein, mit C=Dhat nun A nichts gemein, aber auch mit B=D berührt sich
A 1—506 fast in keinem punkte; es ist eine wesentlich verschiedene Über-
lieferung der sage in diesen beiden darstellungen. die ganze Vorgeschichte
Hugdietrichs ist in dieser gestalt dem Wolfd. A unbekannt; 3,1. 152. 153.
193 setzen eine ganz andere Überlieferung voraus, der ganze inhalt von A
1—506 geht wiederum dem Wolfd. BD ab; nur B 267 = D 348 deutet
kurz auf Wolfdietrichs enlerbung hin; dann wird in BD der kämpf mit
den brüdern ganz abweichend erzählt und es folgen die abenteuer mit Sig-
ininne, an die A XI nur dunkel erinnert, jedenfalls kann also der Ver-
fasser des Wolfd. A 1 — 506 den Wolfd. BD nicht gekannt haben, dagegen
enthält die ganze forlsetzung ausser zwei kleinen stücken (580—595.
ÜT289—299) nichts wesentliches, was nicht auch in B und D stünde; nur
werden die hauptgruppen des Stoffes in anderer reihenfolge vorgeführt,
indem BD das abenteuer auf Falkenis vor dem kämpf mit den drachen
haben, A nach demselben. — die Übereinstimmung ist oft wörtlich und zwar
der ort, dass die priorilät auf seiten von BD ist. wie sich A dabei im ein-
zelnen zu B und D verhält, wird folgende vergleichung veranschaulichen.

1. der kämpf mit den drachen. A 506 — 252 K. B 656—752. D
VIII1 1—163) 1537- 1690 H). die erzählung stimmt genauer mit D als
mit B überein. das abenteuer mit den räubern hat D zwar an anderer
 
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