WOLFDIETRICH A. IL 85
II.
34 Uö wuohs der juncherre. des phlac sin muoter wol
mit muoterlicher triuwe, als ein frouvve ir kindes sol.
als vil gerne liep den frouwen ir jungiu kindel sint,
der selbe was ir lieber dann ander ir kint.
35 Si hete in gote ergeben und dem tiuvel gar benomen.
dö nähente ez dem järe, daz der künic solte komen.
do enweste er niht da heime des jungen sunes sin.
dö wuohs ouch vollieliehen daz liebe kindelin.
36 Die boten vaste gähten gegen dem künege rieh.
si sageten im diu msere, diu wären wünnielich.
'nu gip uns, herre, miete: du hast ein schoenen suon.'
mit freuden sprach der Krieche 'daz wil ich gerne tuon.'
37 Dö was im liep zem wibe und zem kinde: er hete es reht.
dö truoc man im engegene den wunnielichen kneht.
daz kint was also schoene, daz erz vil gerne sach,
und freute sich sin herze, des im sin muoter jach.
38 Dö sazte man den kleinen, daz er bi der tavele stuont.
dö er geloufen mohte, als noch diu kindel tuont,
dö gap man im durch liebe bröt in sine hant:
swelch hunt im aber daz zuete, den warf er an die want.
39 Do daz die liute ersähen, si segenten alle sich.
die wisen alle sprächen 'got behüete mich!
vil ungefüege sterke hat din vierthalbez jär.'
durch des kindes wunder fuor vil der liute dar.
40 Swer dö des kindes sterke bi der schoene ane sach,
der segente sich durch wunder: ze dem künege maneger sprach
diu wort, als man da sprichet, diu gar unnütze sint:
'her künec, nu heizt in treten: er ist des Übeln tiuvels kint.
41 Ir sult daz gelouben, erst von dem tiuvel komen.
wä solte er dise sterke anders hän genomen?
laest du den tiuvel wahsen, dir wirt da von sorge bekant:
kumt er ze sinen jären, er verderbet liute unt lant.7
II. Abentheur. Wie der künig kam und das kint sach 34,2 irein kinde
35,2 kumen 3 enwisset 36,1 kunigreich 3 einen 37,1 im] ein zu
dem ze dem 4 des] daz 38,2 da bleibt 39,3 vierhalbes A, das kint was
vir jare/f 16 40,4 teufein 41,1 er ist 2 wa her anders fehlt 3
sorge davon
II.
34 Uö wuohs der juncherre. des phlac sin muoter wol
mit muoterlicher triuwe, als ein frouvve ir kindes sol.
als vil gerne liep den frouwen ir jungiu kindel sint,
der selbe was ir lieber dann ander ir kint.
35 Si hete in gote ergeben und dem tiuvel gar benomen.
dö nähente ez dem järe, daz der künic solte komen.
do enweste er niht da heime des jungen sunes sin.
dö wuohs ouch vollieliehen daz liebe kindelin.
36 Die boten vaste gähten gegen dem künege rieh.
si sageten im diu msere, diu wären wünnielich.
'nu gip uns, herre, miete: du hast ein schoenen suon.'
mit freuden sprach der Krieche 'daz wil ich gerne tuon.'
37 Dö was im liep zem wibe und zem kinde: er hete es reht.
dö truoc man im engegene den wunnielichen kneht.
daz kint was also schoene, daz erz vil gerne sach,
und freute sich sin herze, des im sin muoter jach.
38 Dö sazte man den kleinen, daz er bi der tavele stuont.
dö er geloufen mohte, als noch diu kindel tuont,
dö gap man im durch liebe bröt in sine hant:
swelch hunt im aber daz zuete, den warf er an die want.
39 Do daz die liute ersähen, si segenten alle sich.
die wisen alle sprächen 'got behüete mich!
vil ungefüege sterke hat din vierthalbez jär.'
durch des kindes wunder fuor vil der liute dar.
40 Swer dö des kindes sterke bi der schoene ane sach,
der segente sich durch wunder: ze dem künege maneger sprach
diu wort, als man da sprichet, diu gar unnütze sint:
'her künec, nu heizt in treten: er ist des Übeln tiuvels kint.
41 Ir sult daz gelouben, erst von dem tiuvel komen.
wä solte er dise sterke anders hän genomen?
laest du den tiuvel wahsen, dir wirt da von sorge bekant:
kumt er ze sinen jären, er verderbet liute unt lant.7
II. Abentheur. Wie der künig kam und das kint sach 34,2 irein kinde
35,2 kumen 3 enwisset 36,1 kunigreich 3 einen 37,1 im] ein zu
dem ze dem 4 des] daz 38,2 da bleibt 39,3 vierhalbes A, das kint was
vir jare/f 16 40,4 teufein 41,1 er ist 2 wa her anders fehlt 3
sorge davon