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Amelung, Arthur [Hrsg.]; Jänicke, Oscar [Hrsg.]
Ortnit und die Wolfdietriche: nach Müllenhoffs Vorarbeiten (Deutsches Heldenbuch) (4. Teil, 2. Band) — Berlin, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.2040#0003
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VI Einleitung

absieht verkürzen, s. band 3, xi. im Wolfdietrich werden von den vielen
Strophen die ac mehr haben als ef, nur sehr wenige durch die texte B und
C oder durch andere gründe als echt erwiesen.

Über zeit und heimat des Wolfdietrich D will ich nicht die zum teil
sehr wunderlichen und widerspruchsvollen behauptungen Holtzmanns an-
führen, schon nach dem alten druck des heldenbuchs hatte sich Grimm in
den Heidelberger Jahrbüchern 1809 band 2, 157 (schriften 4, 29J und
in den altd. wäldern 2, 156 ein viel richtigeres urteil gebildet, in den altd.
wäldern sagt er 'unser gedieht, wie es im 15 Jahrhundert gedruckt worden
ist, weist durch anläge und wendung des stüs und inhalts auf eine ältere,
dem geist und der form der Nibelungen als vollkommen ähnlich anzuneh-
mende fassung zurück.' auch auf die art und weise von Holtzmanns text-
behandlung, der so viel ich weiss nur in dem litteraturbericht der Germania
18, 257 eine gewisse Zustimmung zu teil geworden ist, will ich nicht ein-
gehen, wer etwas von mhd. spräche und metrik versteht und nur einmal
ein gedieht des 13 Jahrhunderts in hss. des 14 oder 15 jahrh. gelesen hat,
muss sich wundern, wie es möglich gewesen ist hier die Überlieferung so zu
verkennen dass ein ganz ungeheuerlicher grad von Verderbnis angenom-
men und die frage über eine 'rückübersetzung in sprachformen des 13 Jahr-
hunderts' ganz ernsthaft verhandelt wurde.

Dass der Wolfdietrich D ein alemannisches gedieht ist, ergibt sich
zweifellos aus den reimen, ich stelle die unregelmässigen reime des gedick-
tes und des gemeinen textes vom Ortnit zusammen, indem ich nur einige
male auf Weinholds alemannische grammatik verweise die man für jeden
einzelnen reim citieren könnte.

Der reim an : an findet sich häufig durch das ganze gedieht, auch
ar : är ist nicht selten, war : dar VI 136. VII 208. klär : dar III 9. V 85.
VI 32. 49. 206. VII 29. 94, 4 ac. 151 ac. VIII 329. IX 78. 158. : gewar
IV 45. 89. V 164. VIII 205 : gar V 118. VI 80. 190 : schar VI 24 :
rösenvar VI 101 : tar VII 251 ac : war D 783, 1 ac.l) gar : jär IX 218.
X 47. sonst reimt langes a auf kurzes nur ein paarmal vor t, bat : rat VI
55. stat : hat VII 13. D 366. stät : bat IX 172 und vor h, naht : gedäht
X 121. vaht : gedäht IV 84, 7 ac. — e : e reimt vor r, mer : 1er 0 504
: ser V 80 : Berhther D 57 : her 0 76. 482, 11 und zweimal in derhs. e,
0 247, 7. VII 9, 1. sper : her IX 177 : er IX 206 ac. ser : her
X 28 ac. 36. 91; einmal vor n, den : gesten X 60. — e : ae vor
r, ser : meer B 468, 15 ac. — i : i wird verbunden vor n, min : hin

IV 52. V 93. VII 218 : bin V 34. sin : bin V 149. B 333, 9 ef : hin

V 56. 202. IX 104. knebelin : hin V 60. megetin : hin VII 140. pin :

*) mit D sind Holtzmanns strophenzahlen für die Überarbeitung von B 1 und II
bezeichnet.
 
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