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Amelung, Arthur [Hrsg.]; Jänicke, Oscar [Hrsg.]
Ortnit und die Wolfdietriche: nach Müllenhoffs Vorarbeiten (Deutsches Heldenbuch) (4. Teil, 2. Band) — Berlin, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.2040#0011
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XIV Einleitung

gehören'. Rosengarten, Dietrichs flucht, Rabenschlacht und vom übelen
weihe, als ältesten nachweis des lateinischen namens Septem castra gibt
Wattenbach im archiv für künde der Österreich, geschichtsquellen 42, 521
ein fragment über die Tatarenverwüstung im jähr 1242 und die Erfurter
annalen MG 16, 34 zu demselben jähre.

Nicht entgegen stehen diesen daten der kreuzzug Wolfdietrichs und
Me erwähnung von Wernhers mark, wenn in der kreuzfahrt des beiden
Jerusalem als christlich angenommen wird, so ist dies kein grund das ge-
dieht vor das jähr 1244 zu setzen, denn dass die Schilderung einer kreuz-
fahrt auch nach 1244 Jerusalem im christlichen besitz annehmen muste,
liegt auf der band: der dichter fand die kreuzfahrt vor, wie auch aus B
53 t sehr wahrscheinlich wird, und behielt das christliche Jerusalem ebenso
aus seiner vorläge wie der dichter des herzog Ernst D, s. Haupts zs. 15,
157. er verabsäumte auch nicht, wie der dichter des Ernst D züge aus sei-
ner zeit anzubringen: dass die Christen in Palästina von den beiden sehr
bedrängt werden, dass Accon ihr hauptsitz ist und die geistlichen ritter-
orden die wichtigste stütze der christlichen macht sind, alles dies weist auf
die zeit von 1244—1291. — Wernheres marke erhält in der Raben-
schlacht und in Dietrichs flucht Wernher von Ermenrich. ist dieser name
und Elsentroye in beiden gediehen aus Wolfdietrich D oder B und C ge-
nommen, so würde die Zeitbestimmung von C oder D von der dieser beiden
gedickte abhängen, die Scherer zuletzt in die jähre 1255—59 gesetzt hat:
zu früh, wie mir scheint, denn die spräche der gedickte zeigt weit mehr
ähnlichkeit mit Helbling und Otacker als mit Ulrich von Liechtenstein; und
die vorläge nach der Heinrich der Vogler arbeitete trug sicher noch dazu
bei, der spräche ein älteres gepräge zu erhalten als wir es in den selb-
ständigen "produetionen aus dem ende des Jahrhunderts finden, dass ei: i
nicht reimt, nur ou : ü vor w (aber auch einmal vor f, hüfen : koufen
Rab. 69 t was Martin s. lvii übersehen hat), kann nicht entscheiden, die
klagen über seine zeit hält der dichter sehr allgemein, so dass es schwer
halten wird sie auf eine bestimmte zeit und landschaft (es ist Steiermark
angenommen worden) mit vollkommener Sicherheit zu beziehen, endlich hat
die von Pfeiffer Germ. 12, 54 versuchte datierung keine Sicherheit, er sagt
selbst dass Otto von Hakenberg der von 1276 bis 1295 in Urkunden vor-
kommt, das jähr 1300 nicht erlebt zu haben scheine, zieht aber s. 55 den
schluss ''also die handschrift wurde schon vor 1300 verschenkt1, da das
blait welches die Widmung Ottos von Hakenberg enthält, nach Pfeiffers
eigener angäbe s. 50 gar nicht zu der handschrift gehört, so ist es auch
ganz unsicher ob diese Schenkung sich auf die Riedegger hs. bezog oder
auf eine andere, für die Zeitbestimmung von D ist übrigens die ganze frage
über die datierung der Rabenschlacht und der Flucht nicht von entschei-
 
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