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Amelung, Arthur [Hrsg.]; Jänicke, Oscar [Hrsg.]
Ortnit und die Wolfdietriche: nach Müllenhoffs Vorarbeiten (Deutsches Heldenbuch) (4. Teil, 2. Band) — Berlin, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.2040#0037
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XL Einleitung

mich hat her geleitet von (zu e) KunstantinopeJ zuo (von e) dem
ein herzöge gewaltic, heizet Berhther. [mer

der (er f) ist ein herzog riche,' Merän (zu M. e) ist sin eigen lanl.
in abc stimmen zeile 2. 3 genauer zu B

ein herzog gewaltic, der nimet wider sin her.

er ist ein herzog riche, Berhtunc von Meriän ist er genant, bc

ein herzog, heizet Berhtunc, gewaltic unde her.

er hat mich erzogen, Merän ist sin eigen lant. a

Über die ursprüngliche sage von Hugdietrich und Wolfdietrich hat
Milllenhoff in Haupts zeitschr. 6, 435 /. gehandelt und 12, 344 Wolfdiet-
rich als Harthere, den jüngeren Härtung nachgewiesen.

Die vier fassungen der Wolfdietrichssage die uns erhalten sind gehen
in vielen punkten weit aus einander, den eigentlichen kern der sage, wie
sie sich im 12 Jahrhundert gestaltet hatte, gibt WGrimm HS 366 an; nur
ist nach Haupts zeitschr. 6, 448 bestimmter als Grimm anzunehmen scheint
das Verhältnis Wolfdietrichs zu Berchtung auch dazu zu rechnen.

Die von Grimm als ursprünglich hingestellten teile der sage finden sich
übereinstimmend in den verschiedenen bearbeitungen. wie steht es aber mit
den abweichungen? können wir da entscheiden, welche fassung das echte
bietet oder ihm doch näher steht? oder wann trat die Spaltung in der Über-
lieferung ein*? die zweite frage lässt sich mit einiger Wahrscheinlichkeit da-
hin beantworten dass in der zweiten hälfte des 12 Jahrhunderts das will-
kürliche schalten der spielleute diese Variationen in die sage brachte, in be-
zug auf die erste frage ist band 3,Luuf. bemerkt dass in den Zusätzen zu
den letzten liedern von B märchenhafte ausschmückung beliebt ist. ähn-
lichen Charakter tragen die stücke in D die oben als eigene Zusätze des com-
pilators bezeichnet sind: nur überwiegt hier der hang feste und bewirtungen
zu schildern, die wichtigste differenz aber zeigt sich in der Jugendgeschichte
Wolfdietrichs die uns in dreifacher fassung vorliegt: in A, B und lücken-
haft in C. welches hier die echte Überlieferung sei, ist kaum zu entschei-
den, von C lässt sich aus den erhaltenen Strophen wenigstens das erkennen
dass die geschichte von Wolfdietrichs eitern und seinem aufenthalt bei den
Wolfen ganz anders war als in B; aber auch von A muss die darstellung be-
deutend abgewichen sein, in B wird die vorfabel von dem vater des helden
ausführlich erzählt, wie es besonders die höfischen epen lieben, s. DHB 1,
xx. aber sehr voreilig würde der schluss sein dass deswegen B eine jüngere
fassung enthielte.

Dass A und B alte Überlieferungen enthalten, hob Müllenhoff bei
Haupt 6, 457 schon hervor; Wackernagel hat nicht recht, wenn er in der
litteraturgeschichte s. 188 die geschichte von Hugdietrichs Werbung für
 
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