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Amelung, Arthur [Hrsg.]; Jänicke, Oscar [Hrsg.]
Ortnit und die Wolfdietriche: nach Müllenhoffs Vorarbeiten (Deutsches Heldenbuch) (4. Teil, 2. Band) — Berlin, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.2040#0331
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ZUM WOLFDIETRICH B 287

321. 322 ist in 6 nur eine strop/ie die in ef lautet

1 Zuo den künegen riten [do] die uz erweiten degen,
sie bäten got von himele ires vater phlegen.
mit heiz weinenden ougeu was in von dannen gäch.
in walla-res wise streich Berhtunc siuem herren nach.
dagegen in acfzj

1 Daz swert truoc er uudr eim kotzen den het er geleit an.
er sprach 'lieben kint, länt mich urlop hän'.
mit weinen äne mäzen geschach im manec segen nach;
do was im üf der sträzen sinen herrn ze suochen gäch.
darauf folgt in cf noch eine strophe

5 Er wallete durch die wüeste und kam an sant Jörgen arm.
da kant er einen vergen, den bat er über vain:
daz wolte er gedienen fiirbaz immer me.
do fuort er in mit triuwen über den wilden se.
5 er streich durch ac und] er ac 6 er kante wol c fergen] fryen e 7 er im
in druwen dancken iemer ac 8 der fürte c on rügen c

Der susatz will die geographischen Verhältnisse deutlicher machen: da die
flucht Jf'olfdietrichs und seine Verzauberung durch die rauhe Else doch auf der
europäischen seite zu denken ist 300 f., so sollte nun gesagt werden dass Berch-
tung erst nach Asien übersetzen muss. aber dies verstand sich von setbst, wenn
Berchtung nahe bei Constantinopel war und seinen herrn in der heidenschaft 327
suchen wollte, dass S in der zusatzstrophe eine wüste auf der europäischen seite
annimmt, ist übrigens wenig geschickt, bei Berchtungs rückkehr wird allerdings
die überfahrt 328 erwähnt, aber die rauhe Else ist auch bald auf der europäi-
schen seite 308 f. 335, bald auf der asiatischen 323, ohne dass' die überfahrt
erwähnt wird.

Sant Jörgen arm bezeichnet eigentlich den Bosporus, wie Ducange in der
Constantinopolis christiana 1680 Über 4. cap. 6 und zu Villehardouin s. 282 aus-
führlich darlegt; vgl. noch vdl/agen einl. zu Reinbots Georg s. xn. Ducange sagt
auch dass zuweilen der Hellespont oder die Propontis als brachium s. Georgii be-
zeichnet werde, so tut es zb. die preussische chronik des Peter von Dusberg ss.
rerum Pruss. 1, 207 Petrus cum cruce signatis — raare transiens Hellespontum ci-
vitatem que hodie brachium sancti Georgii dicitur, urbem etiam Anthiocenam —
ceperunt, was Nicolaus von Jeroschin 21720 /. übersetzt Petrus — gevinc di
reise ubir mer und gewan mit irre (der kreuzfahrerj wer die gröze stat zu Helles-
pont di dt Dutschin sint gewont zu nennen sente Jürgen arm. irrig aber beziehen
manche neuere wie Spruner im alias nr, 61 und Fernaleken Germ. 9, 475 den
namen ausschliesslich auf den Hellespont.

325, 3. 4 sind in ac verändert und durch eine neue strophe vermehrt
3 daz du ie so verre bist komen in min lant,
keiner diner berren wart mir nie bekant'.
5 'Ir sagent unreht zwäre, ir sint im nach gegän.
iezen wol siben järe [daz] ich in vor iu behalten hän,
dan ein kleine wile hän i'n uubehuot gelän:
du koment ir mit ile und entfuortent mir den man'.
darauf folgt statt der 326w strophe in ö
 
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