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Amelung, Arthur [Hrsg.]; Jänicke, Oscar [Hrsg.]
Ortnit und die Wolfdietriche: nach Müllenhoffs Vorarbeiten (Deutsches Heldenbuch) (4. Teil, 2. Band) — Berlin, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.2040#0361
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ZUM WOLFDIETRICH B 317

liefert dass nur eine leidlich genügende fassung mit hilfe von D und Kaspars dar-
Stellung versucht werden kann. vgl. band 3, XLIX. in D und bei Kaspar springt
Wolfdietrich bei dem ersten ivurf des heiden, und das ist das richtige: in allen
drei darstellungen wirft auch Wolfdietrich zuerst nach dem fuss und heftet ihn
an den stuhl fest, der zweite wurf muss nach dem haupte sein, der dritte ins herz:
so werfen in ü Belian und Wolfdietrich, und auch bei Kaspar, wo jedoch der dritte
wurf Belians ungenau dargestellt ist und Wolfdielrich überhaupt nur zweimal
wirft, in KH wirft Belian zuerst nach dem haupt des gegners, dann nach dem
herzen 603, 2 H. darauf folgt in H Wolfdietrichs sprung und Belians frage nach
Berchlung. den dritten wurf zielt Belian nach dem giirtel; dass Wolfdietrich jetzt
durch das heiltum des Pancratius geschützt wird, scheint nach 613, 2 ausgefallen
zu sein. K erzählt den dritten wurf unbestimmt und lässt darauf erst Wolfdiet-
richs sprung und die frage nach Berchtung folgen : diese verse habe ich hinter den
zweiten wurf gesetzt 603, 3—605, 4 und demgemäss 603, 2 fdezea geschrieben, die
drei würfe Wolfdietrichs sind in KH richtig dargestellt, nur fehlt in H der dritte
wurf, der zweite ins herz ist schon tätlich, s. zu 616. in D und bei Kaspar gibt
sich Wolfdietrich erst nach seinem zweiten würfe zu erkennen, in KH wol unrich-
tig nach dem ersten, die tochter holt die götter in D nach dem zweiten wurf Wolf-
dietrichs, und an derselben stelle macht Belian bei Kaspar und in K der tochter vor-
würfe wegen des schlaftrinkens: dies ist in H auch zu früh gesetzt, nach dem
dritten würfe Belians, s. zu 612, 2. — im Lanzelet ist das messerwerfen so dürf-
tig und regellos geschildert dass sich daraus nichts für unsere stelle und für die
eigentümliche weise dieses kämpf es gewinnen lässt. Galagandreiz bringt nur zwei
messer und lässt dem Lanzelet die wähl der darauf sagt sit mir der zweier wale
stät (so ist wol mit P zu lesen, oder sit mir daz ze wal stät, Hahn hat nach W sit
mir daz ze wer stät), so dunket mich daz billieh daz ir werfent e dann ich, leider
spilgeselle. nachdem Galagandreiz den Lanzelet am arm gestreift hat, springt die-
ser ohne weiteres i'om stuhle, läuft hin zum gegner und ersticht ihn.

609, 3 vgl. 636, 2. 638, 2. 732, 3. gut der an dem kriuze leit den tot Orendel 3646.
612, 2—614, 4 sind in H durch folgende verse ersetzt

'du muost mir din leben üf dem stuole län.

mir enwelle hiute min got Machmet abe gestän'.
5 Er sprach aber üz leide, der heidenische man

'lieber got Machmet, du solt mir bi gestän'.

er nam daz dritte mezzer in sine liant,

er warf in durch sin hemde dazz an dem libe erwant.
9 Drier würfe was Wolfdietrich üf dem stuole bestän,

daz nie wunt was worden der tugenthafte man.

er huop üf sia hende an der selben frist:

'herre, si dir gedanket, genäden richer Krist!'
13 Do stuont des heiden tohter an ein vensterlin:

si sprach mit grözem leide 'lieber vater min,

unser got Machmet wil uns hiute in noetcn län.

owe, lieber vater. wie sol ez uns ergän?'
17 Do sprach der alte heiden zuo der tohter sin

'du bringest mich noch hiute umb daz leben min.
5 üz fehlt 6 bestan 10 was worden] ward 12 er sprach herr 17 alte fehlt
 
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