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Benz, Richard [Hrsg.]
Die sieben weisen Meister: herausgegeben nach der Heidelberger Handschrift cod. pal. germ. 149, mit Berücksichtigung der Drucke des 15. Jahrhunderts und des cod. pal. germ. 106 (Die deutschen Volksbücher) — Jena, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.2043#0085
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Fraue, und ihrrächetmichnicht. Undsagetmir
alleTagejaundnein." Dasprach er: „Jchweiß
nicht, was ich thun soll, ihr bittet mich, daß ich
ihntöte, diegroßenweisenMeistermeinen, daß
ich es nicht thue: er ist immer mein Sohn."
„Das klage ich" sprach ste „daß ihr ihnen mehr
glaubet, dennmir, darumsolleuch geschehen, wie
einem König geschah von seinem Marschalk."
Da sprach der Kaiser: „Saget mir, Fraue, wie
das geschah, leicht werde ich anders zu Rat."
„Jch will es thun, gedenket mit Fleiß daran."

L Von einem König und von
einemHofmeister

/zrswareinKönig, derwar überdieMaßen un-
^flätig und geschwollen, also daßdieFrauen
einen Abscheu vor ihm hatten. Er war so ge-
waltig,daß erRom belagernwollte,und Sankt
Peterund Pauls Leichname rauben wollte mit
Gewalt. Nun war er auf demWege ineiner
Stadt geherbergt, da beriefer seinenMarschalk
zu stch und sprach: „Lieber Freund, suche mir
eine schöne minnigliche Frau, die dieseNacht bei
mir schlafe in meinem Arm." Da antwortete

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