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Auktionshaus Dr. Walther Achenbach <Berlin> [Editor]; Auktionshaus Dr. Walther Achenbach [Editor]
Auktionshaus Dr. Walther Achenbach: Villeneinrichtung - Kunstbesitz: Besitz Fr. M.-F., aus der Sammlung Harry F., Berlin-Grunewald, Douglasstr. 7-9 ; 10. Juli 1940 — Berlin, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.7115#0016
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— Tafel 10 —

Erbschaftsfolge

des

Vermeil-Service,

bestehend aus 30 Stücken.
1.

Geschenk der Stadt London
an die Königin Caroline
Mathilde von Dänemark,

Gemahlin des Königs
Christian VII. von Dänemark
im Jahre 1766.

Deren Tochter Luise Auguste,

vermählte Herzogin von
Schleswig-Holstein-Sonderburg-
Augustenburg.

Deren zweiter Sohn Prinz
Frederik Emil August zu
Schleswig-Holstein- Sonderburg-
Augustenburg, später Fürst
von Noer.

Dessen einziger Sohn Prinz
Frederik August Christian zu
Schleswig-Holstein,
Graf von Noer.

5.

Dessen älteste Tochter Carmen,
Gräfin zu Rantzau.

Abschrift.

STAATLICHE MUSEEN IN BERLIN

KA1SER-FR1KDRICIIML SKI M.

BERLIN C2, 21. 10. 1926

Sehr verehrter Herr Graf!

Daß Sie mich die Photographien des herrlichen Toiletten-Services der Königin Caroline Mathilde von Dänemark noch einmal
sehen ließen, hat mir den Genuß, den ich bei Besichtigung eines Teils der Originale dieses Venneil-Services auf der Englischen Ausstellung
hier vor fast 20 Jahren hatte, wieder frisch in's Gedächtnis gerufen. Sie besitzen in diesem vollständigen, 30 Stück umfassenden Service,
dessen reicher Lederkoffer sogar noch erhalten ist, ein ebenso seltenes wie ausgezeichnetes Ensemble von englischem Rococosilber der besten Zeit
und von einem der ersten Künstler Englands, John Harvey. Da das Service ein Geschenk der Stadt London an die englische Prinzessin anläßlich
ihrer Vermählung mit König Christian VII. von Dänemark im Jahre 1766 ist, so ist damit die Entstehung des Services zeitlich festgelegt.

In der Mannigfaltigkeit und Reinheit der Formen, in dem Reichtum des Ornaments, in der feinen Naturalistik der Blumendekors
gehören die Arbeiten zum Schönsten, was der Rococo — nicht nur in England — hervorgebracht hat.

Das Service hat noch ein ganz besonderes historisches Interesse als einstmaliger Besitz der unglücklichen Königin, die schon im
24. Jahre verstarb, nachdem sie das blutige Ende ihres Geliebten, Grafen Struensee, und ihre Scheidung vom Könige noch mit hatte erleben müssen.

Mit ausgezeichneter Verehrung, verehrter Herr Graf, zeichne ich Ihr ganz ergebener W. Bode.
 
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