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Ackermann, Jacob Fidelis
Der Scheintod und das Rettungsverfahren: Ein chrimiatrischer Versuch — Frankfurt am Main, 1804

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https://doi.org/10.11588/diglit.2364#0022
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Erklärung des Titelkupfers.

JJie Erde in der Gestalt einer weiblichen Figur ragt
aus den Granitfelsen hervor, und sucht den Körper
eines scheihtodten Jünglings an sich zu reifsen. An
der Seite steht der Genius des Todes mit der nieder-
gesenkten nicht mehr flammenden, aber noch glim-
menden Fackel. In dem Hintergrunde thiirmen sich
dieGranitmassen, und auf der Spitze derselben siebt
man den Tempel der Natur, durch dessen Kolon-
naden die niedergehende Sonne ihre Strahlen sendet,
die ein rettender Prometheus sammelt, um sie auf
die Brust des Sclieintodten zu leiten, indem er zu
gleicher Zeit sich bestrebt, denselben den Armen der
Vesta zu entreifsen.

Diese allegorische Darstellung; enthält Wahrheit.
Der organische Körper lebt durch den ununterbro-
chenen Streit der Attraktiv- und Repulsivkräfre,
wovon jene der Erde, diese der Sonne ursprünglich
angehören. Er stirbt, indem das Verhältnifs der
Attraktivkräfte der Erde jenes der E.epulsivkrSfte
überwiegt; er lebt auf, wenn das Gleichgewicht
beider Kräfte gleichförmig durch den Raum des Orga-
nismus wieder hergestellt wird.

Sterbend gehört er der Erde, die ihn sich aneig-
net; lebend erhebt er sich über die Obei-fläche der-
selben , und ragt in dem Luftkreis empor, der sia
umgiebt.
 
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