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Ackermann, Jacob Fidelis
Der Scheintod und das Rettungsverfahren: Ein chrimiatrischer Versuch — Frankfurt am Main, 1804

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https://doi.org/10.11588/diglit.2364#0132
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gröfser, je mehr die Lunge an Wachsthum
zunimmt; so dafs in den zwei letzten Mona-
ten, die der Geburt vorhergehen, nur
äufserst wenig Blut durch das nun kaum
einige Linien mehr offene ovale Loch der
Herzscheidewand, und den schon fast gänzlich
geschlossenen arteriösen Gang durchgehen
kann, und bei weitem der gröfste Theil durch
die Lungen hindurch gehen mufs. Die Ge-
schichte des Kreislaufes im Fötus erzählen,
heifst beweisen, dafs das Blut auch dann,
wenn noch kein Athmen Statt hat, ungestört
durch die Lungen ströme; denn es wird wohl
kein Physiolog seyn, der im Ernste glauben
kann, dafs das Blut durch die am Ende der
Schwangerschaft fast ganz verwachsene Öff-
nung aus dem rechten ins linke Herz über-
trete, und zwar soviel, als nöthig ist, um
den Kreislauf durchs Aortensystem zu bewir-
ken . — Wenn daher das Blut nur anderwärts
80 viel Sauerstoff erhält, als dasselbe bedarf,
um die Erregung des Gefäfssystems zu
unterhalten, wie dieses in dem Mutter-
kuchen des Embryo geschieht; so geht der
Kreislauf frei auch durch die nicht ausge-
dehnte Lunge.
 
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