Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Ackermann, Jacob Fidelis
Die Gall'sche Hirn- Schedel- und Organenlehre: vom Gesichtspunkte der Erfahrung aus beurtheilt und widerlegt — Heidelberg, 1806

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.2365#0085
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
- 77 -

führt, wenn man mit Hrn. Dr. Gall glauben
wollte, das Hirn bestimme die Form des Sche-
dels. Es ist dieses eben so wahr und unwahr,
als wenn man behaupten wollte^ die Muskeln
bestimmten die Form des Knochens. Der ganze
organische Körper entsteht bei der Zeugung auf
einmal, und in dem Verhältnifs seiner Glied-
mafsen, welche er in der Vollendung seiner
Entwickelung zeigt. Dieses folgt ganz evident
aus dem Satz, dafs alle Theile eines organischen
Körpers nicht allein durch einander, sondern
auch für einander da sind. Die Entwickelung
beginnt aber nur mit der Ernährung, und hier
finden wir nun ein sukzessives Hervortreten
schon vorhandener Organe. Es entsteht und
wird nichts neues. Mit der Vollendung des
"Wacnsthums ist das Gleichgewicht der Kräfte
und die Symmetrie der Organe wieder herge-
stellt. Das Hirn bildet also so wenig den Sche-
del, als man sagen kann, der Schedel bildet das
Hirn. Beide erhalten ihre Ausbildung von der
Einheit der Lebenskräfte im Organismus, und
das Blut der Karotiden trägt die Elemente des
Gehirns in den Schedel, und in die Zellen des
Knochens jene der Knochenbildung.
 
Annotationen