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Ackermann, Jacob Fidelis
Die Gall'sche Hirn- Schedel- und Organenlehre: vom Gesichtspunkte der Erfahrung aus beurtheilt und widerlegt — Heidelberg, 1806

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https://doi.org/10.11588/diglit.2365#0087
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— 19 ~

die Schedel dicker seyen, weil die innere Kno-
chentafel dem schwindenden Gehirn nachgesun-
ken sey, und dieDiploe darum zwischen den Sche-
dellamellen sich vermehrt habe. Ich setze da-
gegen meine Beobachtungen , dafs ich bei meh-
reren Wahnsinnige«, deren Gehirn ich unter-
sucht habe, niemalen einen ungewöhnlich di-
ckern Schedel vorgefunden habe. Während dem
verflossenen Jahre, als ich in Jena die Anatomie
öffentlich lehrte, wurden die Leichname von
8 Selbstmördern aufs anatomische Theater ge-
bracht, und auch nicht in einem einzigen habe
ich einen vorzüglich dickeren oder härteren Sche-
del angetroffen, so dafs ich diesen Thatsachen
zufolg« gezwungen bin zu glauben, dafs Herr
Doctor Gall aus einigen ihm vorgekommenen
Fällen, ohne den Grund der widernatürlichen
Dicke des Schedels zu erforschen, die vielleicht
eine besondere Krankheit war, zu voreilig ge-
schlossen, und in seinem Falle diese Dicke und
Härte des Schedels eher die Ursache des Wahn-
sinns, als die Folge desselben seyn mochte.

§• 59-
Eben so widersprechend meinen Bemerkun-
gen , und gewil's auch den Bemerkungen ande-
 
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