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Ackermann, Jacob Fidelis
Die Gall'sche Hirn- Schedel- und Organenlehre: vom Gesichtspunkte der Erfahrung aus beurtheilt und widerlegt — Heidelberg, 1806

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https://doi.org/10.11588/diglit.2365#0094
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habt, Ungelehrte, Neugierige, Kaufleute, und
Dilettanten mit seiner Organeulehre zu unterhal-
ten, und den Gelehrten (?) seine Hirn-und
Schedellehre zu predigen. Wenn denn diese
auch wohl das Oberflächliche und Leere seiner
Organenlehre einsahen, so meinten sie doch,
habe der Mann etwas in der Hirnlehre geleistet,
und seine Schedellehre sey eben auch nicht ver-
werflich. Dieses war, man mufs es gestehen,
eine gar nicht übel von Hrn. Dr. Gall und
seinen Freunden angelegte Spekulation, denn die
Lehre von dem Gehirne hat ihre Schwierigkei-
ten; die innere Struktur des Hirns ist den wenig-
sten Aerzten bekannt, und die innere Gestaltun-
gen des Gehirns lassen sich gar mannichfaltig deu-
ten. Es war also zu erwarten, dafs hier kein offen-
barer Widerspruch der Posse so bald ein Ende
machen würde, und hatte sich der neue Hirn-
lehrer auch einmal bei dem gröfsten Haufen der
Gelehrten in Kredit gesetzt, so konnte dann
auch hier und da ein Sachkundiger schreyen,
und das Gegentheil behaupten. Er mufste unter
dem Haufen der Verehrer verstummen.
 
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