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Ackermann, Jacob Fidelis
Die Gall'sche Hirn- Schedel- und Organenlehre: vom Gesichtspunkte der Erfahrung aus beurtheilt und widerlegt — Heidelberg, 1806

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https://doi.org/10.11588/diglit.2365#0096
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— 88 -
keinem Werth — diese belustigte der Herr Doctor
Gall durch seine Organenlehre. Es war diesen
Leuten unterhaltend alle die Fähigkeiten und
Vermögen der Mensehen auf einmal so verkör-
pert zu sehen, und am Schedel gewisse Häuschen,
und Fächer zu kennen, worinn die Seelenkräfte
alle so schön geordnet waren. An Ordnung
gewohnt mochten sie es gar wohl leiden, wenu
es in unserm Hirnkasten wie in ihren Waaren»
magazinen , und auf des Sehedels Oberfläche wie
in ihren" Hauptbüchern aussähe, wo man die
Summen der guten und schlechten Eigenschaften
übersehen, und nach gezogener ßilance den Cha-
rakter des Menschen sogleich bestimmen konnte;
so diente also die Schedellehre der Organenlehre,
und diese jener wechselseitig zur Stütze. Damit
Hr. Dr. Gall bei dem grösseren Theil des Public
kums Eingang fände, muste er sich bei dem
kleinern aber geachteteren Theil desselben erst
Glauben und Achtung zu erwerben suchen.
Dieses Konnte ihm nur, wie ich eben gesagt
habe, durch seine Hirn-und Schedellehre ge-
lingen. Allein mit dieser würde er wahrlich
das grosse Publikum, um welches es ihm aber/
vorzüglich zu thun war, nicht gewonnen haben,
 
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