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Ackermann, Jacob Fidelis
Die Gall'sche Hirn- Schedel- und Organenlehre: vom Gesichtspunkte der Erfahrung aus beurtheilt und widerlegt — Heidelberg, 1806

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https://doi.org/10.11588/diglit.2365#0104
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- 96 -

Seelenorgans gering, die Ausbildung des Organs
stark, und umgekehrt die Ausbildung des Or-
gans um so geringer seyn könne, wenn eine
innere Kraft desto*" stärker wirke.

§• 73-

Es folgt aus dieser Ansicht ganz unwider*
sprechlich, dafs, wo ausgebildete Organe vor-
handen , die Kraftäufserung von diesen gröfsten-
theils abhängt, und dafs, wo diese Kraftäufse-
rung lange Zeit fehlt, die Organe oder Anlagen
auch nach und nach vermindert werden, und
endlich ganz schwinden müssen. Beispiele wer-
den diese Wahrheiten auf das evidenteste er-
läutern. Ein Muskel in einem Ruhezustand ist
nach Hrn. Dr. Galls Sinn die äufsere mate-
rielle Bedingung, die innere Bedingung ist der
Einflufs des Willens. Die Kraftäufserung wird
nun viel stärker seyn, je grösser und stärker der
Muskel, und je grösser zugleich der Einflufs des
Nervensystems ist. Und zwey verschiedene Mus-
kelaktionen werden sich gleich seyn, wenn
Muskelstärke und Nerven einflufs im umgekehrten
Verhältnifs stehen, die Wirkung wird so grofs
seyn, bei einem stärkeren Muskel und schwäche-
 
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