Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Ackermann, Jacob Fidelis
Die Gall'sche Hirn- Schedel- und Organenlehre: vom Gesichtspunkte der Erfahrung aus beurtheilt und widerlegt — Heidelberg, 1806

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.2365#0108
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
— IOO —

ist. Dieses lehrt uns auch die Erfahrung: Der:
erste Tonkünstler , welcher sich mit Musik
nicht mehr abgiebt, verliert die Fähigkeit, Töne"
aufzufassen und wieder zugeben; der Mecha
niker sein Kunsttalent, wenn er dasselbe nicht
mehr übt. Dieses gilt von allen Organen des
thierischen Körpers. "Wer durch Krankheit ge-
zwungen lange Zeit im Bette liegt, dem schwin-
den die Muskeln und das Vermögen sich zu be-
wegen nimmt in gleichem Grade ab. In der Fin-?
sternifs des Kerkers schwindet der Nerve des
Auges, und zugleich in dem nämlichen Verhält-
nifs wird die Sehkraft vermindert. "Was brauchts
mehr, um zu zeigen, dafs ohne Kraftäufserung
kein Organ wird und besteht, und dafs mit der
Verminderung und dem Aufhören der Thätig-
keit zugleich das Organ abnehmen und völlig
verschwinden müsse ?

§■ 78.

Herr Dr. Galls schöne Hypothese, wodurch
er bei seiner Organenlehre die menschliche Frey-
heit gesichert glaubt, stürzt also auf einmal zu-
sammen; denn, wenn er nun ein Diebsorgan fin-
det, ist diese» ein Dieb, an welchem er e»
 
Annotationen