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Ackermann, Jacob Fidelis
Die Gall'sche Hirn- Schedel- und Organenlehre: vom Gesichtspunkte der Erfahrung aus beurtheilt und widerlegt — Heidelberg, 1806

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https://doi.org/10.11588/diglit.2365#0159
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— i5i —

§. 126.

Nur aus dem, was ich bisher gesagt habe, lä'fst
sich einsehen, was Gewissen ist, welches Hr.
Dr. Gall, wie Hr. G. R. Hufeland c) sehr
»iehtig bemerkte, gar nicht befriedigend erklärt
hat. Es liegen in dem Gehirn zwey Kräfte, die
«ich oft einander in ihren Aeufserungen entge-
gengesetzt sind. Das rege Spiel der Phantasie,
welches wir Leidenschaft nennen, wird oft zu
Thathandlungen gesteigert, wenn der sympati-
«che Nerve von dem Sinneshügel unmittelbar
getroffen, auf die Organe des automatischen
und animalischen Lebens zurückwirkt — wenn,
aber nachher diese Vorstellungen als Objekte
einem höher potenzirten Organ zufliefsen, worinn
die Vergleichungen durch den Verstand, die
Differenzirung durch die Urtheilskraft, die In-
tegrirung durch die Vernunft geschieht, so wird
daraus das Resultat oft jener entgegengesetzt
seyn, welches bereits die Leidenschaft ausgeübt
hat, und die Vernunft auf das Willensvermö-'
gen anders zurückwirken, und diese Wirkung

c) In seinen Bemerkungen über die G all's che lehre,
in Bischoffs Darstellung. S. 137.
 
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