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Ackermann, Jacob Fidelis
Die Gall'sche Hirn- Schedel- und Organenlehre: vom Gesichtspunkte der Erfahrung aus beurtheilt und widerlegt — Heidelberg, 1806

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https://doi.org/10.11588/diglit.2365#0189
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- i8r -

auch in der Fertigkeit, die Sprachen zu erlernen,
ihren Geist aufzufafsen, und ihn selbst schaffend
darzustellen. Die Leichtigkeit, Sprachen zu er-
lernen, liegt in der Fertigkeit, die Töne mit
dem Begriffe der Sache zu verbinden, die sie
ausdrücken sollen, und dann diese Töne zu ar-
tikuliren, und also wieder in einer Normal-
beschaffenheit des inneren und äufseren Hör-
organs , ferner in denjenigen Riiekenmarks-
nerven, welche die Veränderung im Sprachor-
gane bewirken, dem Stinimnerven nämlich und
dem Zungenfleischnerven. Bei Sprachforschungen
mnd Vergleichungen wirkt die innere Thätigkeit
der Hemisphäre nach der Differenz der Verglei-
ehung auf die Nerven des Sprachorgans. Leute,
die eines Sinnes verlustig sind, lernen nur die
Wörter, ohne die Begriffe der Gegenstände da-
mit zu verbinden, weil davon kein Eindruck in
sie kommt. Blödsinnige lernen die Sprache
schwer, weil es ihnen an der Erregbarkeit der
inneren Sinneshügel fehlt, und diejenigen, wel-
che an einer Lähmung oder Halblähmung der
Nerven der Sprachorgane leiden, können die er-
sten Sprachforscher seyn, obgleich sie selbst die
Töne nicht zu artikuliren im Stande sind.
 
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