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Deutsches Archäologisches Institut [Editor]
Antike Denkmäler (Band 1) — Berlin, 1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.654#0032
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28

Sdteüel d Ciouca..

an der Mündung hat die in Fig. V skizzierte Gestalt. Dan
dürfte die eigentliche Wölbung nur ans zwei Schichten Über
ander bestehen..

.Bei Herstellung des modernen Luftschachtes (Fig. III), des
Querschnitt sich nach unten etwas erweitert, ist das Gewölbe du

Zie:

u,ert. An einer Stelle waren die Quadern
Jchtbar, das Gewölbe schien an dieser Stelle
:u bestehen.«

Otto Richter.

TAFEL 38. ARCHAISCHE MARMORSIMEN AUS ATHEN I.

Unter den zahlreichen Archiiekttn-gliedem aus der Zeit vor den
Perserkriegen, welche bei den Ausgrabungen auf der Akropolis
in früherer und besonders in neuerer Zeit zu Tage gekommen
sind, zieht eine grofsc Anzahl verschiedener Simen aus Marmor
mit sehr gut erhaltenen Farbresten die Aufmerksamkeit auf sich.
ICinigc derselben waren seinm längst bekannt und sind von Hittorf
[Arcliiteeticre polychrome dies /es Gmcs}, von Fenger (Dorische
Polychromie) und von Anderen publiziert, aber teils unrichtig, teils
unvollständig. Es soll daher jetzt mit Genehmigung der grie-
chischen General-Ephorle nach und nach die ganze Reihe der-
selben von uns herausgegeben werden.

Auf Tafel 3S sind die Simen von zwei Gebäuden abge-
bildet, welche ans dem letzten halben lahrhunderi vor den Perser-
kriegen stammen. Sima A gehört zu der wahrscheinlich unter
Peisistratos erbauten äuheren Säulenhalle des alten Athenatcmpels,
Sima B zu einem andern vorpersi sehen Gebäude, dessen Funda-
mente nicht aufgefunden sind. Beide zeigen eine Technik der
Bemalung und eine Form der Ornamente, welche bei den alteren
Simen, die später publiziert werden sollen, nicht vorkommen.
Während bei letzleren die Ornamente tief eingeritzt und zum Teil
in der bei den ägyptischen I lieroglyi'heii üblichen Art des Reliefs
gearbeitet sind, hat man bei den beiden hier veröffentlichten Simen
die Ornamente nur aufgemalt. Der Stil der Ornamente ist bei
jenen steif und altertümlich, während er bei diesen schon frei und
unbefangen ist: auch haben dir geometrischen Muster der alteren
Simen bei den jüngeren den Pflanzen mustern weichen müssen.

Ai ist die ansteigende Giebelsima, A2 die 'P^fsima
vom alten Athenatempel. Obwohl erstere au ihrer Vorder-
fläche profiliert, letztere aber vollkommen glatt ist (vergl. die
beiden Profile oben rechts), und obwohl 1 lohe und Ornamentierung
beider verschieden sind, gehören sie doch zu demselben Gebäude;
denn das Eckstück, an welchem der Löwenkopf sitzt und welches
am linken Ende von A 1 und am rechten von A 2 abgebildet ist,
hat sich gefunden und zeigt noch einigermaafsen, wie die beiden
verschiedenen Simon mit einander verbunden waren. Das Muster
der profilierten Giebelsima läuft noch ein kleines Stück an der
Traufsima entlang und endet an dem Löwenkopf. Die Profilieriing
der Giebclseite fehlt aber au diesem Stück. Wie der Unterschied
der verschiedenen Hohen ausgeglichen war, läfst sich nicht mehr
bestimmen. Mau erkennt mir, dafs die Traufsima beim l.owen-
kopf nach rechts etwas hoher wird. Schon dieser Kopl selbst ist
an seiner rechten Kante höher als an der linken. Wir haben also
in den Simen des alten Atlienatempels ein Mih'Te i; '.].'. ' Un-
vollkommene Verschiedenheit der Simen am t ueijel und an <kr
Langseite.

Die Profilieriing der < üebelsima ist derjenigen vom Zeus-Tempel
in Olympia ähnlich und kehrt auch bei anderen archaischen Simen
wieder. Als Ausgüsse an der Traufseite dienten kurze Röhren,
deren Seitenansicht rechts oben abgebildet ist. Nur an den beiden

Enden ist je ein l.owenkopf als Wasserspeier angebracht. Letz-
terer hat ebenfalls grolse Aehnlichkoit mit den ältesten Löwen-
köpfen vom Zeus-Tempel in (llympia. Bei beiden fuiden wir die
flammen artigen Strähnen der Mähne, beide haben die gleiche
flache Stirn, «'eiche sie so sehr von den späteren Köpfen mit

Ihren starken Wülsten unterscheidet, und der l ebergang vom
Jochbein zur Schnauze ist hier wie dort noch ein sanfterer, als er
später zu sein pflegt. Ganz übereinstimmend sind auch die Haare
an Nase und Schnauze wiedergegeben. Doch zeigt sich bei den
olympischen Köpfen eine gröfscre Ausbildung der Einzelheiten,
besonders in der Behandlung <L-f reicheren Mähne und der schärfer
unterschnittenen Augen.

Die Bemalung ist durch mehrere gut erhaltene Stücke voll-

ki.lV.llle.l ;-esi.-he':. I !;iu; 'Isue/.lleä '.Vi-Chsiin dl'- beiden f"arbeil

roth und blau ab, nur an den Augen des Löwenkopfes tritt noch
grün und schwarz, hinzu. Die blaue Farbe ist jetzt an den meisten
Stellen grün geworden, doch zeigen einige Partien, so namentlich
die Mähne des Löwen, dafs sie ursprünglich in der Thal blau war.

SimaB, aus pentclischem Marmor, bringt uns ein weiteres
Beispiel für die Verschiedenheil des Musters an der Giebel- und
Trauf-Seite. Durch zwei grofsc Eckstücke ist dies gesichert. Hier
scheint sogar auf jeder der vier Seiten eine kleine Verschieden-
heit vorzuliegen; denn von B 1 kommen die beiden abgebildeten
Varianten vor und von B 2 hat man auch eine in Bezug auf die
Zahl der Palmcttcnblältcr abweichende Art gefunden. Das Orna-
ment von 15 2 lafst sich hier zum ersten Male an einem Gebäude
nachweisen. Mit demjenigen lies Parthenon ist es so verwandt,
dafs man in ihm das einfachere Vorbild für die gröfsere Par-
thenoiisima erkennen möchte. Auf Diademen von archaischen
weiblichen Figuren d<r Akropolis findet es sich nicht weniger als
fünfmal, einmal in ganz besonders feiner Weise als Aermelvcr-
zierung bei einer kleinen Figur mit roten Schuhen verwendet. Es
war also schon in so früher Zeit beliebt. In der rotfigurigen
Vasenmalerei und in der Architektur ist es dann bekanntlich eines
der häufigsten Muster geworden.

Die Vorderfläche ist sowohl bei der Giebelsima als auch bei
der Traufsima nicht profiliert, sondern vollkommen gerade. Als
Wassern usgüsse sind nur röhrenförmige Ausgüsse verwendet,
I.owenkopfc kommen hier nicht vor.

Die Bemalung ist bei beiden Arten dieser Sima sehr gut er-

halten, besonder
blauen Farbe

Ranker

m Stücke i

nd liläl



15?,
ine Farbe sich zeigt.
:ht auf das Blau von B 1 als
Verwitterung aus Ursprung.

t R. Herold nach meinen Auf-

ilahei In ihrem ursprünglichen
 
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