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Deutsches Archäologisches Institut [Editor]
Antike Denkmäler (Band 2) — Berlin, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.655#0030
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IO

Fig. S.

17. (1239 = Sch. 1). Unterkörper einer von ihrem Sitz,
einem reich verzierten Armstuhl, sich'erhebenden, mit Chiton und
Himation bekleideten weiblichen Figur. Sie stützt sich im Erheben
auf die — jetzt fehlende — rechte Armlehne. Das Himation, wel-
ches beim Sitzen ihren Schofs bedeckt hat (vgl. diese Tafel No. 13),
ist im Herabfallen. Der Fufs des Sessels und die Armlehne,
welche in einem Löwenkopf (so auch von Stephani, Aunali dell
Ist. 1843 p. 310 n. 1 angenommen; dagegen Schöne: »Maske,
wohl ein Gorgoneion«) zu endigen scheint und auf einer kauern-
den Sphinx ruht, sind an der linken Seite erhalten
(s. Schöne 1 A). Die Fläche zwischen Armlehne
und Sitz ist eben und glatt. Der Sitz scheint also
hier geschlossen. Das Gesäfs der Figur befindet
sich über der Armlehne: also sitzt sie nicht. Sie
sieht von dieser Seite überhaupt aus, als ob sie
mit geknickten Beinen stehe. Fig. 8 zeigt ihre
rechte Seite, wo Fufs und Armlehne bis auf ge-
ringe Reste fehlen. Die Unterseite des Sitzes (bei a)
liegt in derselben Höhe wie links (0,175 m hoch);
b — b bezeichnet die Oberkante des Fufses. Links
beträgt die Entfernung von der Unterseite des
Sitzes bis zum oberen Rande der Lehne 0,09 m:
hier rechts reichen von a ab gerechnet 0,09 m
nur bis c, d. i. bis zum unteren Rande bezw. bis
zur Unterschneidung der Lehne, deren oberer

Rand bezw. obere Unterschneidung durch das Ende eines von
oben kommenden Bohrloches (bei d) bezeichnet wird. Der Arm
ist deutlich zu erkennen. Auch von dieser Seite gewinnt man
den Eindruck, dafs Stephani gegen Schöne Recht hat, wenn er
sagt: in eo est, ut surgat. Die Figur hat auch schwerlich bei
dem unten stehenden Beschauer den Eindruck erwecken sollen,
als ob sie säfse. Denn abgesehen davon, dafs dann der Mantel
anders liegen würde, mufs die Figur, deren Schenkeltrennung so
hoch liegt wie die einer stehenden (vgl. diese Tafel No. 6 u. 16

— dies und die Höhe des Sitzes entscheidet auch vornehmlich
für die Zugehörigkeit zur Nordhalle —), höher als die Sitzfiguren
und somit stehend oder fast stehend erschienen sein. Die etwas
steife Haltung der Beine ist wohl durch die geringe Breite der
Standfläche mitbedingt. Ein Anklang an ein archaisches Vorbild
scheint mir nicht beabsichtigt. Die Anordnung des Mantels ist
nur etwas weniger lebendig als bei den übrigen Stücken. Der
platt anliegende Bausch ist ähnlich wie an der Nemesisbasis be-
handelt. Wir finden hier dieselben Knicke und auch die Sahl-
kante wie dort (vgl. Jahrbuch d. Instituts IX (1894) Taf. 1 ff.;
s. dagegen diese Tafel No. 1 u. 13). Auch sind die Faltentiefen
hier wie dort bis auf die Körperoberfläche eingeschnitten. Unter
den Bruchstücken unseres Frieses ist Taf. 33, 16 am meisten ver-
wandt. Man vergleiche die Falten über der Lehne hier mit den
Falten am Oberarm der linken Figur dort. Die Rückenfläche ist
mit dem Zahneisen fein gerauht, unten steckt die Figur in einem
Gipssockel.

18. (1285 = Sch. 19). Oberkörper einer auf dem linken
Bein ruhenden, in Chiton und Himation gekleideten weiblichen
Figur. Der sie einhüllende Mantel ist unter der rechten Schulter
durchgezogen und über die linke geworfen. Der Hals und die
obere Partie der Brust sind nackt. Der linke Arm scheint in
die Hüfte gestemmt gewesen zu sein. Die Rückenfläche ist rauh
und wie die Vorderseite abgerieben. An der linken Seite ist die
Modellierung roh herumgeführt. Der linken Brust entspricht hinten
das 0,15 m vom unteren Rande (d. i. etwa 0,42 m von der ehe-
maligen Standfläche) entfernte Dübelloch (1. 0,04; tf. 0,04 m). Es
ist durch drei Bohrungen hergestellt und jetzt nach der Seite aus-
gebrochen. Das unterste Bohrloch enthält noch einen Rest von
Metall.

19. (1199 (a) u. 1304 (b) = Sch. 31). Zwei Bruchstücke

— Oberkörper und Unterkörper von den Knieen ab — einer in
Chiton mit Bausch und Überschlag gekleideten weiblichen Figur.
Sie ruht auf dem linken Bein, hat den rechten Fufs auf eine Er-
höhung aufgesetzt und zieht von hinten her ein Mäntelchen an
der rechten Seite nach vorn. Die Rückenfläche beider Bruch-
stücke ist in gleicher Weise mit Zahn- und Spitzeisen gerauht;

ebenso ist die Relieferhebung und die Arbeit an beiden Stücken
die gleiche. Im Rücken des aus zwei Stücken zusammengesetzten
Oberkörpers befindet sich, entsprechend der linken Brust und etwa
0,46—0,47 m von der Standfläche der ganzen Figur entfernt, das
jetzt ausgebrochene Dübelloch (1. 0,04, tf. 0,03 m). Seine Wände
sind glatt und zeigen keine Spur von Bohrung. Die Fufsfläche
von b ist rauher als die Rückenfläche und weist ein modernes
Loch mit Bleiinhalt ohne Stift auf. (Schöne: »Auf der Unterfläche
ist ein eingegossener runder Eisenstift erhalten, der mir jedoch
modern schien.«). Beide Bruchstücke sind sehr beschädigt.

20. (2837). Bruchstück — vom Nabel bis zum Knie
reichend — einer auf dem linken Bein ruhenden, in das Hima-
tion gehüllten weiblichen Figur. Die Rückenfläche ist sehr schmal
(nur etwa 0,03 m breit) und grob gespitzt. Sie fällt nach rechts
stark ab und ist links gebrochen. Die Vorderseite ist sehr ab-
gerieben. Tafel 32, 32 könnte von derselben Figur herrühren.

Tafel 32.

1. (1209 = Sch. 46A). Bauchpartie einer in eiliger Be-
wegung nacn rechts begriffenen weiblichen Figur in Chiton und
Mantel. Die Rückenfläche ist mit dem Zahneisen fein gerauht.
Die Vorderseite ist ähnlich hart wie die von Taf. 33, 13 und 18
behandelt.

2. (1270). Rechte Schulter und Brust einer in einen unge-
gürteten Chiton gekleideten weiblichen Figur. Der rechte Arm
war horizontal ausgestreckt, die Hand fafste einen Zipfel des
Mantels, dessen Falten im Rücken angegeben sind. Die Rücken-
fläche war zunächst fein gerauht und ist darnach grob gespitzt
worden. Darin befindet sich ein durch drei Bohrungen herge-
stelltes Dübelloch (1. 0,04, br. 0,01 u. tf. 0,042 m). Der Marmor
des Stückes blättert in grofsen, dünnen Schichten ab.

3. (2843). Rechte Brust und Stück des erhobenen Ober-
armes einer anscheinend in eiliger Bewegung nach links begriffe-
nen weiblichen Figur. Sie war mit einem Ärmelchiton bekleidet
und trug ein Himation, dessen einen Zipfel sie mit der Rechten
hoch hob. Die Rückenfläche ist fast glatt. Am Bruchrande be-
findet sich ein ausgebrochenes Dübelloch, das von unten 0,10 m
entfernt ist. Die Arbeit an der Vorderseite gleicht der von
Taf. 31,4.

4. (1250). Rechte Schulter und zwei Drittel der Brust einer
in eiliger Bewegung nach links begriffenen weiblichen Figur in
ärmellosem Chiton. Auf der rechten Schulter liegt ein Zipfel des
Mantels. Der Rücken ist durch Bruch beschädigt. Nur schwache
Reste des Gufskanals und des Dübelloches sind in der Höhe der
Schulter erkennbar.

5. (1249 = Sch. 35 (Abb. 35 A und B)). Brust — ohne
die linke Schulter — einer anscheinend sich rasch nach rechts
bewegenden, mit Chiton und Mantel bekleideten weib-
lichen Figur. Es ist an diesem Stück wie an ver-
schiedenen anderen ein Teil der Rückseite ausgeführt,
aber nur roh. In der Fig. 9 bezeichnet a) ein Stück
des Mantels, das über die rechte Schulter geworfen
ist; b) ein Stück des Mantels, das um die Hüfte ge-
schlungen ist; c) Falten des Chiton; d) kleine Löcher,
davon zwei auf der rechten Schulter; e) die ebene Rückenfläche
die fast glatt ist; f) das ausgebrochene Dübelloch (bei Schöne 35 B
ist links die Seitenfläche mitgezeichnet und das Dübelloch ergänzt);
g—h) den ausgebrochenen Gufskanal, der rechts hinter dem Halse
beginnt.

6. (1202 = Sch. 34; ist nicht mit Ephimeris No. 35 iden-
tisch) Brust — ohne linke Schulter — einer nach rechts eilenden
weiblichen Figur, die mit ärmellosem Chiton bekleidet war und
den aufgebauschten Mantel mit der erhobenen Rechten gehalten
zu haben scheint. Die Rückenfläche ist grob gespitzt. Darin be-
findet sich, entsprechend der Mitte der Brust, 0,055 m v011 der
unteren Bruchfläche (d. i. etwa 0,40 m von der ehemaligen Stand-
fläche entfernt, ein ausgebrochenes Dübelloch (1. 0,035, '3r- 0,02
und tf. 0,03 m).

7. (2842). Brust einer in Vorderansicht stehenden weib-
lichen Figur, die aufser dem Chiton einen Mantel getragen zu
haben scheint. Die Rückenfläche ist stark abgerieben. Darin ist

Fig. 9-
 
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